Viersen Viersen schafft alle Papiercontainer ab

Viersen · Zum 1. Januar werden sämtliche Altapiercontainer abgebaut. Anwohner hatten sich über zu viel Müll beschwert; zudem gab es mehrfach Brandstiftungen. Blaue Tonnen werden dafür gratis.

 Das Foto entstand am mittlerweile aufgegebenen Container-Standort Gladbacher Straße. Neben dem Papiercontainer hat sich viel Müll angesammelt - nicht nur Verpackungen, auch Lampen und sogar eine Klobrille.

Das Foto entstand am mittlerweile aufgegebenen Container-Standort Gladbacher Straße. Neben dem Papiercontainer hat sich viel Müll angesammelt - nicht nur Verpackungen, auch Lampen und sogar eine Klobrille.

Foto: Stadt Viersen

Fast täglich beschweren sich Anwohner bei der Verwaltung über abgelegtes Papier und Müll rund um Altpapiercontainer. Jetzt will die Stadt Viersen eine endgültige Lösung: Zum Jahreswechsel wird sie alle Sammelbehälter abschaffen. Immer wieder wurden sie zudem in Brand gesteckt. An der Rektoratstraße brannte laut Rathaussprecher Frank Schliffke nicht nur ein Container, sondern "auch ein Auto und ein Baum, der danach gefällt werden musste".

Ein weiterer Vorteil für die Stadt: Sie spart Reinigungskosten und pro Jahr rund 1130.00 Euro allein für die Abfuhr der Container.

Aktuell gibt es im Stadtgebiet elf gemeinsame Standorte von Containern für Altpapier und für Altgas: In Viersen sind es der Parkplatz Am Lützenberg, Junkershütte, Neuwerker Straße/Heimerstraße, Nopper Weg, und Weierstraße (Parkplatz Turnhalle), in Süchteln sind es der Wendehammer der Anne-Frank-Straße, der St.-Florian-Platz und Tönisvorster Straße (Parkplatz am Rathaus), in Dülken an der Kreisstraße 8 (Hausen) und am Parkplatz Schwimmbad Ransberg sowie in Boisheim an der Raiffeisenstraße am Bahnhofvorplatz. Bereits zuvor sind laut Schliffke "mehr als sechs Container-Standorte" aufgegeben worden. Auch Verlagerungen hätten nichts gegen die Vermüllung gebracht: "Das Altpapier landete dann zwar nicht mehr in Vorgärten oder in der Siedlung, wurde aber dennoch in der gesamten Umgebung verteilt."

Ein Vorbild für diese Entscheidung ist die Stadt Nettetal. Deren Sprecher Jan van der Velden erläutert: "Es läuft sehr gut. Wir haben bisher nur positive Reaktionen erfahren." Im Januar 2015 hatte die Stadt 38 Altpapiercontainer abbauen lassen. Die Standorte verwahrlosten; der Müll sammelte sich dort. Wie viel die Stadt an Kosten für Abfuhr und Reinigung der Abfallgefäße gespart hat, kann van der Velden nicht beziffern. "Die Ersparnis hält sich aber die Waage mit dem höheren Abfuhrrhythmus." Seit der Umstellung werden die blauen Tonnen in Nettetal im Abstand von drei statt bisher vier Wochen geleert. Bereits jetzt können Viersener die blaue Tonne für Zeitungen, Zeitschriften, Kartons und andere Altpapier-Abfälle nutzen. Für ein 120-Liter-Gefäß ist eine jährliche Grundgebühr von 3,60 Euro, für eine 240-Liter-Tonne sind 7,20 Euro und für einen 1100-Liter-Container 32 Euro zu zahlen. Eine Leerung für das große Gefäß kostet 3,34 Euro, für die übrigen 89 Cent. Laut Verwaltung werden die blauen Tonnen alle vier Wochen geleert. Bisher erhalten die Nutzer für 50 volle Liter ein Entgelt in Höhe von 56 Cent.

Durch die Aufgabe der Altpapiercontainer soll den Bürgern kein Nachteil entstehen. "Die vom Rat der Stadt beschlossene Neufassung der Satzung sieht vor, dass den Haushalten die blaue Tonne ab 2017 kostenfrei zu Verfügung gestellt und geleert wird", erklärt Rathaus-Sprecher Frank Schliffke.

Wer noch keine eigene blaue Tonne besitzt, dem rät die Verwaltung, sich frühzeitig um einen Behälter zu kümmern. "Warten Sie mit dem Anruf nicht bis zum Jahreswechsel", so Schliffke. Dadurch könnten eventuelle Engpässe vermieden werden. Die Frage, wie viele zusätzliche blaue Tonnen für Viersen zur Verfügung zu stellen sind, konnte der Entsorger gestern wegen einer Fortbildung nicht beantworten.

(busch)
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