Pendlerstatistik in Viersen So viele Pendler wie noch nie

Kreis Viersen · Noch nie waren im Berufsverkehr so viele Menschen in den fünf Städten und Gemeinden des Westkreises unterwegs wie heute. Gegenüber 2013 stieg die Zahl der Einpendler um 7,4 Prozent

Jeden Morgen steigen in Viersen mehr als 5300 Frauen und Männer ins Auto oder in den Bus und fahren zur Arbeit nach Mönchengladbach. Und jeden Morgen nehmen in Mönchengladbach mehr als 3700 Menschen den umgekehrten Weg, um an ihre Arbeitsstelle in Viersen zu gelangen. Gut möglich, dass es mittlerweile in beiden Städten sogar noch mehr sind. Das Statistische Landesamt NRW hat jetzt die neuesten verfügbaren Zahlen zur Pendlerstatistik vorgelegt. Sie stammen aus dem Jahr 2016. Und es sind die höchsten Pendlerzahlen, die es jemals gab - Tendenz seit Jahren steigend.

So stieg laut der jetzt vorgelegten Statistik die Zahl der Auspendler in den fünf Städten und Gemeinden des Westkreises seit 2013 um 4,7 Prozent an. Noch deutlicher ist das Plus bei den Einpendlern: 7,4 Prozent mehr seit 2013. Rund 81.400 Menschen pendelten vor fünf Jahren in eine der fünf Kommunen hinein oder heraus. 2016 waren es bereits mehr als 86.000 Frauen und Männer.

Rund drei Viertel von ihnen nutzen das Auto, um zur Arbeit zu kommen, jeder Vierte ist mehr als eine halbe Stunde unterwegs. Eine kanadische Studie der McGill-Universität in Montreal kommt zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang zwischen der Wahl des Verkehrsmittels und der Zufriedenheit der Pendelsituation gibt. Zugpendler, Fußgänger und Radfahrer seien zufriedener als Menschen, die das Auto oder den Bus nehmen, sagen die Forscher.

Von den fünf Kommunen des Westkreises hat die Kreisstadt Viersen mit insgesamt mehr als 39.000 Pendlern die höchsten Zahlen. 18.900 Menschen pendelten im vergangenen Jahr nach Viersen ein (das sind 4,0 Prozent mehr als im Jahr 2013), knapp 20.500 pendelten aus Viersen in eine andere Stadt zur Arbeit (gegenüber 2013 eine Zunahme von 7,3 Prozent). Die Zahl der Menschen, die innerhalb der Kreisstadt zur Arbeit kommen, sank seit 2013 um 3,4 Prozent auf knapp 16.300. In der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses legte die Arbeitsagentur zwar andere Zahlen vor (nicht mitgezählt wurden Schüler und Selbstständige), kam aber zum selben Ergebnis: "Die Relation von Arbeitsort zu Wohnort sinkt weiterhin."

In allen fünf Kommunen stieg die Zahl der Einpendler an. Den höchsten Anteil hat Schwalmtal mit 59,9 Prozent, gefolgt von Brüggen (59,7 Prozent), Viersen (53,7 Prozent), Niederkrüchten (50,0 Prozent) und Nettetal (42,7 Prozent). Auch die Zahl der Auspendler kletterte in der Mehrzahl der Städte und Gemeinden weiter nach oben: Den höchsten Anteil hat Schwalmtal (73,5 Prozent), gefolgt von Niederkrüchten (73,0), Brüggen (67,2), Nettetal (56,2) und Viersen (55,7).

(mrö)
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