Viersen Viel Interesse für neuen Urnengarten

Viersen · Bei der offiziellen Eröffnung des Urnengartens, der zum Friedhof Löh gehört, stellten die Gärtner das Konzept vor und beantworteten Fragen. Er soll ein friedlicher Ort zur Erinnerung und zum Trauern sein

 ne Gesichter bei (v.l.) Joachim Bock, Michaela Ther, Karl Braun, Michael Kempken, Sabine Anemüller und Pfarrer. Roland Klugmann RP-Foto: J. Knappe

ne Gesichter bei (v.l.) Joachim Bock, Michaela Ther, Karl Braun, Michael Kempken, Sabine Anemüller und Pfarrer. Roland Klugmann RP-Foto: J. Knappe

Foto: Zufriede

Einen Memoriam-Garten haben vier Gärtner in Viersen mit dem Urnengarten auf dem Friedhof Löh geschaffen - ein Ort zum Gedenken und zur Erinnerung an Verstorbene. Den wunderschönen, mit verschiedensten Blumen gestalteten Gartens als Teil dieses Friedhofes weihten sie jetzt feierlich ein. "An diesem friedlichen Ort wird kein Verstorbener anonym beigesetzt", sagte Michaela Therés vom Blumenhaus Schmitz im Rintgen. Er soll eine Ergänzung zur traditionellen Sargbestattung sein, die auch in Viersen immer weniger Menschen wählen.

Für jeden Verstorbenen, dessen Urne im Urnengarten beigesetzt wird, gibt es eine Liegeplatte oder einen Grabstein, jeweils mit Inschrift - Name und Geburts- oder Sterbedatum. Die Angehörigen des Verstorbenen können sich entscheiden zwischen einer Urnenwahlgrabstätte, einer Urnenreihengrabstätte und einer Ruhegemeinschaft. Auch Kolumbariumgefache, eingebettet in Stauden und Gehölzen, gehören zum Urnengarten.

Zur Eröffnung kamen rund 50 Interessierte. Sie konnten sich beraten lassen. Und sie hörten gerne Angelique Vootz und Claudia Nölkes zu, die auf ihren Querflöten Stücke von Telemann, Devienne und Quant spielten und dafür herzlichen Beifall erhielten.

Pfarrer Roland Klugmann von St. Remigius sagte: "Wir wollen heute einen neuen, einen anderen Ort der Beisetzung einweihen. Die Menschen sollen mit Freude und Wehmut Abschied nehmen können von einem Angehörigen und seinen Lebensplänen und dazu brauchen sie immer einen Ort zum Trauern." Er bat "Gott um seinen Segen für diesen Garten und für alle Verstorbenen".

Dann dankte Michaela Therés im Namen der beteiligten Gärtnereien Bock, Hellekamps, Kempken und Schmitz sowie des Steinmetzbetriebes Kalenborn dem Fachbereich Stadtgrün der Stadt Viersen und hier besonders Norbert Holzweiler für die Unterstützung. Die vier Gärtnereien werden mit Hilfe der Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege die Pflege für alle Urnengräber übernehmen - 25 Jahre, denn so lange dauert die Ruhezeit. Die Preise für die gewählte Grabart sind immer inklusive der Grabpflege.

Zum Schluss der kleinen Feier wies Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) darauf hin, dass sie diesmal nur als Gast dabei sei, denn sie habe den Urnengarten ja bereits den Bürgern vorgestellt. "Der Urnengarten ist ein Beispiel für gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Gärtnern", stellte sie fest. "Trauer, Wehmut und Erinnerung wirken hier auch optisch."

Außerdem wies Michaela Therés noch auf die vier "Wunschbäume" hin. Darin kann jeder, der den neuen Urnengarten besucht, kleine Lebenswünsche auf einer Karte aufhängen.

(flo)
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