Viersen "Verhextes" Opfer hob Geld von der Bank ab

Viersen · Eine aus Russland stammende Viersenerin ist Opfer von drei Trickdiebinnen geworden. Wie die Polizei gestern mitteilte, war die 69-Jährige am Donnerstag vergangener Woche gegen 10.30 Uhr auf der Hauptstraße zu Fuß unterwegs gewesen, als sie von einer 40 bis 50 Jahre alten Frau in russischer Sprache angesprochen und nach der Uhrzeit gefragt wurde.

Nachdem die Viersenerin geantwortet hatte, sagte die Unbekannte der Seniorin, dass diese durch einen bösen Blick verhext worden sei. Wenn sie nicht geheilt würde, müssten sie und alle ihre Kinder nach 40 Tagen sterben.

In Panik versetzt ging das Opfer mit der Unbekannten durch die Fußgängerzone. Auf einer Bank am Remigiusplatz wartete eine weitere Frau, welche der Viersenerin mehrere mögliche "Heilbehandlungen" erklärte. Anschließend wurde sie aufgefordert, ein Tuch, ein Ei einen Becher Wasser sowie ihre gesamten Ersparnisse zu holen. Die 69-Jährige ging gemeinsam mit einer der Täterinnen nach Hause, packte ihre Ersparnisse in Höhe von mehreren Tausend Euro zusammen und hob auf dem Rückweg bei der Sparkasse weitere 2000 Euro ab.

Wieder an der Bank am Remigiusplatz angekommen begannen die Unbekannten mit verschiedenen Prozeduren: Sie wickelten das Ei und den Becher Wasser in das Tuch und ließen die Gegenstände verschwinden und plötzlich wieder erscheinen. Dann legten sie das Geld in das Tuch, falteten dies und steckten es der Seniorin in die Tasche. Bevor sich die Fremden verabschiedeten, erklärten sie dem Opfer, dass es das Tuch ungeöffnet neun Tage unter das Kopfkissen legen müsse. Erst dann sei die Heilung vollzogen.

Am vergangenen Sonntag öffnete die Seniorin das Paket und stellte fest, dass sich lediglich Zeitungsschnipsel darin befanden. Hinweise von möglichen Zeugen an die Kriminalpolizei, Ruf 02162 3770.

(RP)
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