Schwalmtal Übung: Feuerwehr evakuiert Baumarkt

Schwalmtal · Schwalmtaler Wehrleute und Mitarbeiter des Profi-Baumarkts brachten "Kunden" in Sicherheit und löschten einen Brand

 Kinder der Baumarkt-Mitarbeiter stellten die Verletzten dar. Sie wurden zunächst von Mitarbeitern aus dem Markt geführt, kamen aus Neugierde aber wieder hinein (was in der Realität bei einem Brand auch passieren kann) und wurden dann von den Feuerwehrleuten gerettet.

Kinder der Baumarkt-Mitarbeiter stellten die Verletzten dar. Sie wurden zunächst von Mitarbeitern aus dem Markt geführt, kamen aus Neugierde aber wieder hinein (was in der Realität bei einem Brand auch passieren kann) und wurden dann von den Feuerwehrleuten gerettet.

Foto: Heike Ahlen

Am Zaun zum Profi-Baumarkt hängt ein großes Plakat: "Heute Feuerwehrübung" steht darauf - nur um Aufregung zu vermeiden. Eigentlich hat der Markt um diese Zeit schon geschlossen, doch nun herrscht reger Betrieb: Die Feuerwehr ist mit 13 Fahrzeugen dort im Einsatz. Mitglieder der Jugendfeuerwehr spielen Kunden. Sie haben Einkaufswagen beladen und schlendern jetzt durch die beiden Hallen des Bau- und Hobbymarkts. "Da kommt Rauch aus dem Zuschnittraum", meldet ein Mitarbeiter. Kurz darauf heulen Warntöne durchs Gebäude. Die Feuerwehr kommt.

Die Mitarbeiter haben nun die Aufgabe, das Gebäude zu räumen. In jedem Unternehmen muss es ausgebildete Brandschutzhelfer geben, fünf Prozent der Belegschaft müssen diese Ausbildung haben. In Märkten mit Kundenverkehr werden mehr Brandschutzhelfer benötigt. Stefan und Thorsten Klinkhammer, die den Baumarkt führen, gehen auf Nummer sicher: Sie haben alle 15 Mitarbeiter an Schulungen teilnehmen lassen. Zehn von ihnen sind an diesem Abend dabei und wollen praktisch das umsetzen, was sie theoretisch gelernt haben. "In einem Markt bei uns in Euskirchen haben wir das schon gemacht", berichtet Stefan Klinkhammer, "seit der Übung haben die Mitarbeiter eine andere Einstellung". Als Betreiber eines Markts habe man "da gleich ein besseres Gefühl". Er habe nämlich, so erzählt Klinkhammer weiter, im Laufe seines Berufsleben auch schon gesehen, wie eine Lagerhalle abbrannte, weil der Mitarbeiter nicht geschult war und nicht in der Lage war, einen Feuerlöscher zu bedienen.

Zu Beginn gestaltet sich die Evakuierung einfach: Die "Kunden", also die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, lassen sich aus dem Markt herausführen. Für einen jungen Mann, der gestolpert ist und sich den Knöchel verletzt hat, holen sie kurzerhand einen Rollator aus dem Warenbestand und schieben den Verletzten nach draußen. Und dann ist die Feuerwehr da. Für die Wehrleute ist dieses Szenario die Jahresabschlussübung beider Löschzüge. Sie üben viele Dinge: die Menschenrettung, die Verständigung per Funk, die Handgriffe beim Vorgehen in den dichten Rauch, den Aufbau des Löschangriffs.

Christof Schild und Arno Adrians vom Löschzug Amern haben die Übung konzipiert. Sie überwachen das Geschehen. Schwalmtals Wehrführer Dirk Neikes ist am Ende zufrieden. "Daumen hoch", sagt er - wie immer, wenn der Ablauf gut war. Alle Verletzten sind gerettet, auch ein Mann, der reanimiert werden musste. Nun hoffen alle Beteiligten, dass sie gut vorbereitet sind, der Ernstfall aber nie eintritt.

(hah)
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