Kreis Viersen Trisomie 21 hat viele Gesichter

Kreis Viersen · Am Tag des kalendarischen Frühlingsanfangs weisen Verbände und Eltern auf die besondere Lebenssituation von Menschen mit Down-Syndrom hin. Fünf Jugendliche aus Nettetal und aus Willich gehören seit ihrer Geburt immer dazu: Im Kindergarten, in der Regelschule und im Berufsleben.

Jeder Mensch ist ein einzigartiges Wesen mit individuellem Aussehen, Temperament und geistigen Fähigkeiten. Das gilt auch für Menschen mit Down-Syndrom. Hinzu kommt, dass sie noch ein bisschen anders sind als "normale" Menschen – also Menschen, die der "Norm" entsprechen. Das macht es ihnen, ihren Eltern und ihren Geschwistern nicht immer leicht. Denn wer aus der Norm fällt, wird anders betrachtet und behandelt.

Dafür gibt es keinen Grund. Menschen mit dem Down-Syndrom haben etwas vom Frühling, von der Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die alle Menschen erfasst, die nach kalten und dunklen Tagen in die Natur schauen, auf Blumen, Vögel oder Schmetterlinge. Jedes 700. Kind, das geboren wird, hat das Down-Syndrom – auch Trisomie 21: Das Chromosom 21 ist bei ihnen drei statt zwei Mal vorhanden.

Die fünf Jugendlichen auf dem Bild nebenan sind 18 bis 21 Jahre alt. Sie alle sind grundverschieden. Jonas Fornell in der oberen Reihe hat alle Bücher von Harry Potter gelesen, übt Gitarre und ist unzertrennlich von Kermit, dem Frosch. BVB-Fan Stefan Wurm hört Hip-hop, geht in die Disco und joggt oft. Julian Peters liebt Küchenarbeit, tanzt Choreographien von Boy Groups und hat seit elf Jahren eine Dauerkarte für die Südtribüne von Borussia Dortmund. Simone Bendlage hat in ihrem jungen Dasein einen extremen Lebenswillen bewiesen: Sie trägt einen Herzschrittmacher und überstand zusätzlich Leukämie. Kai Sorgatz arbeitet wie sein Kollege Julian gerne in der Küche, ist leidenschaftlicher Fan von Borussia Mönchengladbach und besucht Spiele im Borussia-Park sowie auswärts. FRAGE DES TAGES

(RP)
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