Viersen Trauer um die Opfer von Paris

Viersen · Bürgermeisterin Sabine Anemüller sprach in Viersen zum Volkstrauertag.

 In der Totenhalle des Friedhofs Löh hielt erstmals Bürgermeisterin Sabine Anemüller die Gedenkrede.

In der Totenhalle des Friedhofs Löh hielt erstmals Bürgermeisterin Sabine Anemüller die Gedenkrede.

Foto: Busch

Insgesamt etwa 120 Bürger, Sänger, Soldaten aus verschiedenen Nationen, Mitglieder des DRK und der Feuerwehr Viersen, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und zahlreiche Kommunalpolitiker mit Bürgermeisterin Sabine Anemüller an ihrer Spitze nahmen an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag teil. Sie wurde ausgetragen in der Totenhalle auf dem Friedhof Löh, wo die Teilnehmer der Opfer von Krieg und Gewalt gedachten. Sie erinnerten sich daran, dass der seit 70 Jahren mittlerweile währende Frieden in Europa nicht selbstverständlich ist.

Mit einem Liedvortrag eröffnete der MGV Cäcilia Helenabrunn die Gedenkstunde. Udo van Neer sagte zu Beginn der Gedenkstunde, dass der Volkstrauertag 2015 überschattet sei von den schrecklichen und unvorstellbaren Ereignissen am Freitagabend in Paris. Nach einer Gedenkminute sprach Bürgermeisterin Sabine Anemüller. Der Volkstrauertag sei eingerichtet worden, um der Opfer der Kriege und von Gewalt zu gedenken und zu verhindern, dass sie in Vergessenheit gerieten. Das gelte besonders auch ihre zurückgebliebenen Angehörigen. Sie leitete über an die Opfer in der Gegenwart, die ihr Leben durch Terrorismus verloren hätten. Anemüller klagte die "systematische Vernichtung von Menschen" an und bat die Teilnehmer der Gedenkstunde, die Erinnerung und das Gedenken auch in Zukunft wach zu halten. Das gelte gerade mit Blick auf jüngere Menschen, denen das Gedenken in die Hände gelegt werden.

Sabine Anemüller stellte weiter fest, dass "überall und jederzeit Krieg auf dieser Welt möglich" sei. Sie rief den Teilnehmern der Gedenkstunde zu, dass dennoch die "Friedensarbeit weitergehen muss". Die Würde des Menschen sei unantastbar, fuhr sie fort und stellte auch mit Blick auf die vielen Flüchtlinge in Deutschland fest: In unserem Lande sei "kein Platz für Fremdenfeindlichkeit". Der Volkstrauertag sei aber auch eine Ermutigung für die folgenden Generationen, denn er sei "auch ein Tag der Zukunft für den Frieden". Sie forderte die Menschen dazu auf, sie sollten nicht nachlassen im Kampf für Gerechtigkeit. Nach der Gedenkstunde in der Friedhofshalle zogen die Teilnehmer zu den Gräbern und legten Kränze nieder.

(mab)
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