Niederkrüchten Tobend fit fürs Lernen

Niederkrüchten · Der Kindergarten St. Laurentius Elmpt kooperiert mit den Judokas von Schwarz-Weiß Elmpt. Deutlich wurde das beim Tag der offenen Tür: Die Kinder trainieren im Kindergarten spielerisch koordinative Fähigkeiten.

Die Herausforderungen sind geradezu märchenhaft schön: Schlossturm mit Wassergraben, Schneewittchen und die Zwerge über den Berg, Dornröschenhecke, Hexenhaus oder Backofen. Kein Wunder, dass sich die Kinder des Katholischen Bewegungskindergartens St. Laurentius in Elmpt bei ihrem Tag der offenen Tür im Kindergarten und im Bürgerhaus so richtig wohl fühlen. Mit hochroten Köpfen, aber strahlenden Gesichtern schwingen sie an Seilen über den Wassergraben, klettern im Netz über die Hecke oder die zum Zauberberg aufgetürmten dicken Matten.

Nachwuchs als Sparringspartner

"Die Kinder lernen dabei für´s Leben", sagt Kindergartenleiterin Gabi Ueberschär. Seit dem 13. Mai des vergangenen Jahres darf sich der Kindergarten offiziell Bewegungskindergarten nennen. Als Kooperationspartner fungiert – einzigartig in der Region - die Judo-Abteilung von Schwarz-Weiß Elmpt, von daher dürfen die Judomatten keinesfalls fehlen. "Krabbeln und raufen lieben schon die kleinsten Kinder", erklärt Abteilungsleiter Günter Teggers mit Blick auf die kämpfende Meute der Jungen. Viele seiner Nachwuchsschülerinnen und –schüler hat er mitgebracht, damit die Kindergartenkinder angesichts der übermächtig großen Erwachsenen nicht vor Ehrfurcht erstarren.

"Wir haben schnell gemerkt, dass die Kinder Angst vor den Erwachsenen haben. Seitdem dienen Nachwuchsjudokas als Sparringspartner", sagt Teggers. Tamina lebt diese Rolle mit großem Ernst. Die Siebenjährige frönt dem Judo seit über zwei Jahren. "Mir macht das richtig Spaß", erzählt sie. Für sie wäre es ein Leichtes, den gleichaltrigen Lennart zu Boden zu werfen, doch wenn einer fällt, dann ist es Tamina. Fast gönnerhaft erklärt sie unverdrossen immer wieder Haltegriffe und Schrittfolgen und lässt jeden Gegner triumphieren. "Natürlich fallen wir möglichst viel. Die Kinder trainieren dabei spielerisch koordinative Fähigkeiten", berichtet Teggers, der mit seinen Jugendlichen regelmäßig in den Kindergarten kommt.

"Mit diesem Tag der offenen Tür wollen wir unsere pädagogische Arbeit vorstellen", erläutert Ueberschär. Bewegung, Ernährung und musische und koordinative Fähigkeiten spielen dabei eine große Rolle, so dass die Kinder in allen Räumen eine Überraschung erwartet. Sie können auf Bällen trommeln, Murmelbilder malen, sich von der "Lesemutter" Sandra Rasig in die Märchenwelt entführen lassen oder unter Anleitung von Torsten Knaust von der Barmer GEK an der Spielekonsole Wii ihre Fitness testen und sich Ernährungstipps holen. Der Elternrat lockt mit einer Vitaminbar und natürlich fehlt auch die Cafeteria als Treffpunkt nicht.

"Wir erfahren im Moment eine gute und positive Resonanz auf unsere Arbeit", freute sich Ueberschär. So gut, dass der Kindergarten im kommenden Herbst keine Kinder mehr aufnehmen kann. Auch für 2011 liegen bereits Voranmeldungen vor.

(RP)
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