Niederkrüchten Standort nahe Heineland für Windräder ungeeignet

Niederkrüchten · Die Gemeinde hat Flächen für weitere Windkraftanlagen ermitteln lassen, dazu gehört der Westen von Oberkrüchten und Boscherhausen

 Die Gemeinde befürchtet, dass Windräder am Dilborner Wald durch die Nähe zum geplanten Neubaugebiet ein Vermarktungshemmnis darstellen könnten.

Die Gemeinde befürchtet, dass Windräder am Dilborner Wald durch die Nähe zum geplanten Neubaugebiet ein Vermarktungshemmnis darstellen könnten.

Foto: bsen

Bislang drehen sich zwei größere Windräder in der Gemeinde Niederkrüchten. Zu wenig, sagen die Regionalplaner des Landes NRW. Denn die Windkraft soll einen Beitrag zur Energiewende leisten. Dementsprechend wollen viele Betreiber Standorte für Windkraftanlagen sichern - auch in Niederkrüchten. Konkret liegen der Gemeindeverwaltung acht Anträge vor. So möchten die Antragsteller vier Windräder westlich von Oberkrüchten und Boscherhausen errichten. Drei Anlagen sind zwischen Elmpt und Overhetfeld nahe dem Dilborner Wald erwünscht und ein einzelnes Windrad an der B221 Richtung Arsbeck nahe dem Tierschutzhof.

Die Gemeinde hat die Anträge zunächst zurückgestellt, um in einer Potenzialflächenanalyse geeignete Standorte zu ermitteln. Diese Analyse liegt inzwischen vor. Michael Ahn vom Architekten- und Stadtplanungs-Büro WoltersPartner stellte sie nun im Planungsausschuss vor. Der Plan sieht vier Potenzialflächen mit insgesamt rund 220 Hektar Fläche vor. Zum Vergleich: Die Gesamtfläche der Gemeinde beträgt 6700 Hektar. Die größte Potenzialfläche mit 125 Hektar liegt auf dem ehemaligen Flughafengelände, das neben Gewerbeentwicklung und Natur ohnehin erneuerbare Energien als dritte Säule im Folgenutzungskonzept ausweist. Hinzu kommt eine 34 Hektar große Potenzialfläche im Elmpter Wald auf der Nordseite der A52 kurz vor der Grenze. Zwei weitere Potenzialflächen befinden sich beiderseits der A52 im Westen von Boscherhausen und Oberkrüchten. Die vier Potenzialflächen decken sich im Wesentlichen mit dem Regionalplan-Entwurf des Landes.

Prinzipiell gehören Windkraftanlagen im Außenbereich laut Baugesetzbuch zu den "privilegierten Nutzungen", so Ahn. "Somit ist die Errichtung derartiger Anlagen im gesamten Gemeindegebiet möglich, soweit keine öffentlichen Belange entgegenstehen und eine ausreichende Erschließung gesichert ist", heißt es im Erläuterungsbericht von WoltersPartner. Mit den Potenzialflächen hätte die Gemeinde ein Instrument, um den Bau von Windrädern zu steuern. Sie müssen noch in einen Flächennutzungsplan einfließen. Das Verfahren dazu brachte der Planungsausschuss jetzt auf den Weg.

Gemäß der ermittelten Potenzialflächen liegen die vier Windräder, die westlich von Oberkrüchten und Boscherhausen beantragt sind, im "grünen Bereich". Die drei Anlagen nahe dem Dilborner Wald und das einzelne Windrad Richtung Arsbeck wären demgegenüber nicht durch Potenzialflächen abgedeckt. Dies entspräche auch den Zielen der Gemeinde. Denn gerade die drei Windräder am Dilborner Wald lägen in unmittelbarer Nähe zum geplanten Neubaugebiet Heineland in Elmpt und wären dort ein gewaltiges Vermarktungshemmnis.

Das Thema Windkraft steht auch im Hauptausschuss am 15. November (19.30 Uhr im Rathaus) auf der Tagesordnung.

(jos)
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