Feier-Freude Kolpingsfamilie Lobberich wird 150 Jahre alt

Viersen · Die Lobbericher Kolpingsfamilie feiert am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen. Es ist ein stolzes Jubiläum, das mit einem entsprechend großen Festakt gewürdigt wird. Als der gebürtige Wuppertaler Adolph Kolping den Katholischen Gesellenverein Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Taufe hob, war die Welt noch eine andere. Die Industrielle Revolution war in vollem Gang. Die zunehmende Maschinisierung der Arbeitswelt setzte den Arbeitern immer mehr zu. Es setzte ein Prozess ein, den wir heute Turbo-Kapitalismus nennen. Dieser Entwicklung hatte der einzelne Arbeiter nichts entgegenzusetzen. In den Industriezentren organisierten sich die Arbeiter in Vereinen und Gewerkschaften. Nur so gelang es, soziale Errungenschaften umzusetzen und einigermaßen verträgliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. In den ländlich geprägten Landstrichen bildeten die Gesellenvereine das kirchliche Gegengewicht zu den sozialistisch geprägten Gewerkschaften.

Die Lobbericher Kolpingsfamilie feiert am Wochenende ihr 150-jähriges Bestehen. Es ist ein stolzes Jubiläum, das mit einem entsprechend großen Festakt gewürdigt wird. Als der gebürtige Wuppertaler Adolph Kolping den Katholischen Gesellenverein Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Taufe hob, war die Welt noch eine andere. Die Industrielle Revolution war in vollem Gang. Die zunehmende Maschinisierung der Arbeitswelt setzte den Arbeitern immer mehr zu. Es setzte ein Prozess ein, den wir heute Turbo-Kapitalismus nennen. Dieser Entwicklung hatte der einzelne Arbeiter nichts entgegenzusetzen. In den Industriezentren organisierten sich die Arbeiter in Vereinen und Gewerkschaften. Nur so gelang es, soziale Errungenschaften umzusetzen und einigermaßen verträgliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. In den ländlich geprägten Landstrichen bildeten die Gesellenvereine das kirchliche Gegengewicht zu den sozialistisch geprägten Gewerkschaften.

In Lobberich gründete sich schon früh der Katholische Gesellenverein. Im Todesjahr Kolpings, 1865, bündelten hier die Menschen ihre Kräfte, um ein Gegengewicht gegen die Industrieführer auch in ihrer Stadt zu organisieren. "Es ging um Bildung und Weiterbildung für die Gesellen", erklärt Arno Peffer, Vorsitzender des Lobbericher Ortsvereins.

In Eigenregie war der Verein mit dem Programm erfolgreich, christliches und katholisches Gedankengut bei seinen Mitgliedern zu festigen. Die Lobbericher Kolpingsfamilie wuchs, sie wurde zu einer mitbestimmenden Kraft im gesellschaftlichen Leben. Brutale Einschnitte brachten die beiden Weltkriege, dennoch gelang es dem Verein immer wieder, sich nachhaltig zu behaupten. Dabei entwickelte er ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Er modernisierte sich und ging konstruktiv mit neuen Verhältnissen um. Dazu zählten beispielsweise die Aufnahme von Frauen und die fortlaufende Neuorientierung. Nicht zuletzt die Umbenennung des Gesellenvereins in Kolpingsfamilie sorgte dafür, dass der Verband stets das Leben in der Gemeinde mitbestimmte.

"Es war die Kolpingsfamilie, die nach dem Krieg für die Weiterbildung ihrer Mitglieder sorgte", erinnert sich der frühere Vorsitzende Hermann-Josef Müller. Er hat im Übrigen mit Hilfe anderer Kolpingmitglieder, wie beispielsweise Winfried Bergers, eine Ausstellung zusammengestellt, die die Arbeit der Familie dokumentiert. Es gibt einen beeindruckenden Streifzug durch die Vielfalt bürgerlichen Engagements in all den Jahrzehnten. Ob Karneval, Theater oder Mitgestaltung der Gemeindefeste - Kolping war stets präsent. Im Jahr 1965 wurde das 100-jährige Bestehen ganz groß gefeiert.

Mit dem Aufkommen der Neuen Medien und des Computerzeitalters wurde die Arbeit einerseits schwieriger, aber auch internationaler. "Wir kümmern uns um Projekte in der ganzen Welt", sagt Karl Peffer, seit 63 Jahren Mitglied der Lobbericher Kolpingsfamilie. Kolping bleibt sehr aktiv. "Wir bieten Diskussionsveranstaltungen an, machen Touren, sind bei den örtlichen Festen vertreten", sagt Vorsitzender Arno Peffer. Die Familie verstehe sich als lebensbegleitender Verein.

Am Samstag, 10. Oktober, wird das Stiftungsfest gefeiert. Es beginnt um 17 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Sebastian. Hierzu haben zahlreiche Kolpingsfamilien aus der näheren und weiteren Umgebung ihr Erscheinen angekündigt. Der Gottesdienst wird unter anderem zelebriert vom Generalpräses Ottmar Dillenburg. Für die musikalische Gestaltung sorgen der Musikverein Cäcilia Hinsbeck und Organist Dr. Bastian Rütten. Nach der Messe bewegt sich gegen 18.15 Uhr ein festlicher Umzug zum Seerosensaal, dem früheren Kolpinghaus. Den Festakt prägen Ansprachen und ein festliches Essen. "Wir wollen zeigen, dass wir immer für die Menschen da sind. Immer in der Nachfolge Adolph Kolpings", sagt Arno Peffer. (RP)

(RP)
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