Viersen Fotoausstellung der Lebenshilfe im Käffchen

Viersen · Der Mann im Bild trägt einen schwarzen Zylinder. Er sitzt auf einem Stuhl und hält eine Zigarre in der Hand. Gekleidet ist er so, wie man sich einen bergischen Industriellen im 20. Jahrhundert vorstellt. Er blickt ziemlich ernst drein für einen, der aussieht, als müsse er sich über Geld kaum Gedanken machen.

Vielleicht guckt er so, weil er weiß, dass er nicht so sicher im Sattel sitzt, wie es auf den ersten Blick aussieht. Das Bild trägt den Titel "Der Kapitalist" und ist Teil einer Wanderausstellung der Lebenshilfe NRW, die ab heute in Viersen zu sehen ist.

"Bei den Fotos geht es um das Thema Inklusion", sagt Künstler Michael Salz (re.). "Auf den Bildern werden Menschen mit Behinderung allein, aber auch zusammen mit Menschen ohne Behinderung gezeigt."

Inklusion, das heißt so viel, wie das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in der Gesellschaft. Inklusion heißt auch, dass es normal ist, verschieden zu sein. Und genau damit beschäftigt sich die Ausstellung. "Auf den Bildern erkennt man nicht direkt, wer behindert ist und wer nicht", sagt Salz, der für die Lebenshilfe arbeitet und bei der Umsetzung der Ausstellung vom Reproduktionsfotografen Franz-Gerd Frank (li.) und der Innenarchitektin Waltraud Wolf unterstützt wurde, die sich ehrenamtlich engagieren.

Die Ausstellung, die insgesamt aus 16 Bildern und (eigentlich) einer Installation besteht, die in Viersen aber nicht gezeigt werden kann, ist ab heute im "Käffchen" am Steinkreis (hinter dem Viersener Bahnhof) zu sehen. Um 17 Uhr ist Eröffnung. "Jeder, der sich für das Thema interessiert, ist eingeladen", sagt Michael Salz. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 8. Oktober.

(RP)
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