Viersen-Hamm Der Kirchenchor St. Marien ist auch mit 60 Jahren noch topfit

Viersen · Pfarrer Roland Klugmann fand passende Worte zum 60-jährigen Bestehen des Kirchenchores St. Marien Viersen-Hamm: "Die Kirche war immer eine singende Kirche, und das muss auch so bleiben."

 Viel Beifall erhielten die Mitglieder des Kirchenchores St. Marien Viersen-Hamm. Die Sängergemeinschaft kann auf 60 Jahre gemeinsame Geschichte zurückblicken.

Viel Beifall erhielten die Mitglieder des Kirchenchores St. Marien Viersen-Hamm. Die Sängergemeinschaft kann auf 60 Jahre gemeinsame Geschichte zurückblicken.

Foto: Busch

Pfarrer Roland Klugmann fand passende Worte zum 60-jährigen Bestehen des Kirchenchores St. Marien Viersen-Hamm: "Die Kirche war immer eine singende Kirche, und das muss auch so bleiben."

In einem Hochamt, das dem Chorjubiläum gewidmet war, reflektierte Klugmann die Bedeutung des Singens für den Menschen. "Singen ist mehr als eine Sonderform des Sprechens", sagte er. Als Theologe hatte er auch ein passendes Zitat eines ehrwürdigen Kirchenvaters dazu parat. "Wer singt, betet doppelt", befand bereits Augustinus (354-430).

Gegründet wurde der Chor im Jahr 1956 als ein reiner Männerchor, die ersten Frauen stießen zwei Jahre später dazu. Mit seinen musikalischen Beiträgen zum Festgottesdienst erinnerte der Chor zugleich an seine Anfänge. Die gregorianische "Missa de Angelis" war die erste Messe, die der Chor in seiner Geschichte aufführte, und die stand deshalb auch jetzt im Mittelpunkt. Mehrere Dirigenten wechselten im Laufe der sechs Jahrzehnte einander ab. Der erste war Rudolf Surges, seit zehn Jahren bewährt sich Wolfgang Brock als engagierter Leiter.

Unvergessen als Dirigent ist Klaus Steves. Er übernahm den Chor im Jahr 2000 und musste nach vier Jahren das Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Der Chor würdigte seine Verdienste mit dem von Steves verfassten Satz zum Lied "Singt dem Herrn, alle Völker und Rassen."

Auch französische Musik gehört zum Repertoire des Chores, wie an zwei Beiträgen von Jacques Berthier deutlich wurde. Dieser lebte von 1923 bis 1994, war Organist in Paris und war maßgeblich an der Entwicklung des Genres "Gesänge aus Taizé" beteiligt. Mehr als 250 Lieder komponierte er für Taizé. Kostproben seines Werkes gab der Chor mit "Alleluia" und "Meine Zeit".

Nicht vergessen wird, dass es auch in unserer Region kreative Kirchenmusiker gibt. Auch Nichtmusikern ist der 1934 in Ostpreußen geborene Oskar Gottlieb Blarr in seiner heutigen Heimat Düsseldorf durch seine Vorliebe für große Hüte bekannt. Darauf darf man ihn aber nicht reduzieren. Als Komponist wird er heute allgemein geachtet. Kompetent gab der Chor seine Fassung des "Vater Unser" wieder. Tonrein und klangschön klang auch das dazugehörende Flötensolo, gespielt von Eva-Maria Baier. Einen solistischen Geburtstagsgruß steuerte Altistin Ellen Dauben bei und gefiel, von Thorsten Konigorski sensibel auf der Orgel begleitet, mit dem beliebten Largo aus Händels Oper Xerxes.

Abschließend regte Pfarrer Klugmann an, die Leistungen des Chors mit einem kräftigen Beifall zu würdigen. Da brauchte er nicht lange zu bitten. Festzuhalten ist, dass sich der Kirchenchor St. Marien Viersen-Hamm mit seinem Leiter Wolfgang Brock auf einem guten Weg befindet. Gert Holtmeyer

(-tr)
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