Auslandseinsatz Als angehende Krankenpflegerin in Afrika

Viersen · Sieben Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule des St.-Irmgardis-Krankenhauses und des Allgemeinen Krankenhauses Viersen (AKH) haben eine besondere Reise hinter sich: Sie erlebten einen mehrwöchigen Auslands-Einsatz in Kenia oder Tansania.

 Sonja Koenzgen ist eine der sieben Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule des St.-Irmgardis-Krankenhauses und des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, die mehrere Wochen in Afrika verbracht haben.

Sonja Koenzgen ist eine der sieben Schülerinnen und Schüler der Krankenpflegeschule des St.-Irmgardis-Krankenhauses und des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, die mehrere Wochen in Afrika verbracht haben.

Foto: St.-Irmgardis-Krankenhaus

Ilona Thelen, Leiterin der gemeinsamen Krankenpflegeschule beider Krankenhäuser, ermöglicht seit vielen Jahren einigen Schülern, diese Erfahrungen zu machen.

"Die Entwicklung der letzten Jahre und die sich abzeichnenden Probleme des Gesundheitswesens erfordern Mitarbeiter, die solide Fachkenntnisse haben. Sie müssen flexibel auf Neuentwicklungen reagieren und Verantwortung im Team übernehmen. Die Ausbildung soll die Schüler befähigen, mit größtmöglicher Flexibilität in dem weiten Aufgabenbereich der Pflege und Medizin verantwortlich tätig zu sein. Das kann mit einem Auslandseinsatz gefördert werden", erläutert Schulleiterin Ilona Thelen.

Sara Eckart, Kaja Vochsen, Nina Slabbers und Jaqueline Aretz (alle AKH) sowie Fabian Küsters, Sonja Koenzgen und Sara Dellen (alle St.-Irmgardis-Krankenhaus) machten sich auf den Weg. "Eine rundum beeindruckende Erfahrung", da waren sie sich alle einig.

"Es war sehr interessant zu sehen, wie die medizinische Versorgung vor Ort aussieht", erzählt Fabian Küsters. Er und Lara Eckart verbrachten ihren Auslandseinsatz in Mwanga, Tansania. Sie durchliefen mehrere Stationen in diesem deutschen Projekt. Lernten durch Zuschauen, aber auch durch eigenen Einsatz. "Im Injection-Room (Spritzenraum) wechselte ich Verbände, und führte Blutentnahmen durch. Das war für meine Ausbildung sehr hilfreich", erzählt Fabian Küsters. Lara Eckart begleitete Krankenschwestern und Hebammen. "Mir wurde gezeigt, wie man trotz der sehr eingeschränkten Verfügbarkeit von Materialien und ohne den Einsatz von technischen Geräten Untersuchungen durchführen und einfache Diagnosen stellen kann", berichtet sie.

Sara Dellen und Kaja Vochsen waren in Nyang'oma, einem kleinen Dorf in Kenia im Einsatz. Zentrales Thema war dort HIV. "Die Ärzte, Pfleger und Schwestern haben mir viel über die Erkrankung HIV beigebracht", freut sich Sara Dellen. "Mir wurde auch erklärt, auf welche Symptome man achten muss." "Das war sehr aufschlussreich - ich habe viel gelernt", stimmt auch Kaja Vochsen zu.

Nina Slabbers, Jaqueline Aretz und Sonja Koenzgen machten ihre Auslands-Erfahrungen in Sega, ebenfalls in Kenia. Auch für sie war Aids und HIV das Schwerpunktthema. Das Health Center, in dem sie im Einsatz waren, engagiert sich stark mit Aufklärungsarbeit, um die Akzeptanz für diese Krankheit zu fördern. Sie bieten kostenlose HIV-Tests und Präventionsmaßnahmen im Rahmen des speziellen Programms, das von der Columbia University finanziert wird. "Aids als Krankheit ist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Gleichzeitig fürchten die meisten eine Infektion. Das geht soweit, dass Erkrankte ihre Medikamente verstecken, damit niemand merkt, dass sie infiziert sind", beschreibt Jaqueline Aretz.

Neben der Zeit in den Kliniken hatten die sieben Teilnehmer auch Zeit für andere Erfahrungen. Einige verbrachten Zeit in den Waisenhäusern oder Kindergärten vor Ort, andere unterstützten die Köchinnen und lernten dabei die kenianische Küche kennen. Ein Schüler erteilte Kindern Englisch-Unterricht, andere veranstalteten einen "Deutschen Abend" für die Einheimischen. Sie erlebten die Kultur und unterschiedlichen Gebräuche. "Ich kann jedem empfehlen, in ein Entwicklungsland zu reisen, um die Menschen und deren Kultur kennen zu lernen", urteilt Kaja Vochsen.

Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin dauert im Regelfall drei Jahre. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren und ein Schulabschluss mit Mittlerer Reife oder ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Ausbildungsbeginn ist der 1. Oktober.

(RP)
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