Viersen St.-Notburga-Schützenbruderschaft begrüßt viele Gäste im neuen Archiv

Viersen · Es knubbelte sich im neuen Archivraum der Viersener St.-Notburga-Schützenbruderschaft im Keller der Anne-Frank-Gesamtschule auf der Dechant-Stroux-Straße. Viele kamen, um sich das gesammelte Material vom historischen Wert anzusehen. Die Schätze schlummerten bisher im Keller des Alt-Archivars Horst Kröger. Und sein Nachfolger Fritz Häming hat es für den neuen Raum gesichtet, zusammengestellt und entsprechend untergebracht.

 Ein Blickfang unter anderem ist die Fahne der St.-Antonius-Bruderschaft Unterrahser 1889. Diese Bruderschaft ging in der jetzigen St.-Notburga-Schützenbruderschaft von 1705 in den 1950er Jahren auf.

Ein Blickfang unter anderem ist die Fahne der St.-Antonius-Bruderschaft Unterrahser 1889. Diese Bruderschaft ging in der jetzigen St.-Notburga-Schützenbruderschaft von 1705 in den 1950er Jahren auf.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Eins der ältesten Stücke ist ein historisches Silber aus dem Jahr 1712 von Johann Glasmacher. "Das ist pures Silber. Das ist so dünn, dass das beim Gebrauch an einer Kette zerreißen würde", sagt Fritz Häming. Die einzelnen Platten des Königssilbers und das aktuelle Königssilber sowie Ministersilber und Silber der Zugkönige bleiben nicht so im Raum liegen, sondern werden in einem Tresor unter Verschluss gebracht. Die ganze Aufmerksamkeit bekam eine sehr alte bemalte Hutschachtel. Im Innern befanden sich Unterschriften von Schützenkönigen (der älteste war Wilh. Jakob Brockes 1874/75) und eine weitere mit weiteren Majestäten mit dem einzigen Kaiser der Bruderschaft im Mittelpunkt: Wilhelm Brunell, dem auch einzigen Bezirkskaiser.

Die Rahser fragen sich: Was hat das mit der alten Schachtel auf sich? "Ich will im Stadtarchiv forschen, ob es darüber etwas gibt und welche Bewandtnis sie für unsere Bruderschaft hatte", sagt Horst Kröger. Ein Blickfang ist die Fahne der St.-Antonius-Bruderschaft Unterrahser 1889. Diese Bruderschaft ging in der jetzigen St.-Notburga-Schützenbruderschaft von 1705 in den 1950er Jahren auf. "Die Fahne wurde unter Schutt auf einem Speicher eines nicht mehr existierenden Bauernhofes fein eingepackt in Papier gefunden", erzählt Horst Kröger.

Bilderalben zeugen von der Lebendigkeit der Bruderschaft. "Drei Monate habe ich nur Bilder geklebt", so Fritz Häming. Ob neue Informationen und Gegenstände das Archiv vervollständigen, bleibt abzuwarten. "Es kommen Leute und sagen, wir bringen was. Darauf kann man dann lange warten", meint er.

Die ersten Zeitungsausschnitte sind von 1927. Der erste offizielle Schützenkönig aus dem Rahser nach dem Zweiten Weltkrieg 1955 war Herbert Thomackenstein, wie in einer Festschrift zum 250-jährigen Bestehen der St.-Notburga-Schützenbruderschaft Rahser zu lesen ist. Die Geschichte und Entwicklung der Schützenbruderschaft St. Notburga und ihre Bedeutung war sogar Thema einer Hausarbeit von Angela Hüpkes am Albertus-Magnus-Gymnasium Dülken. "Sie hat daraus abgeleitet, dass die St.-Notburga-Schützenbruderschaft Rahser nicht nur Schützenfeste machte, sondern sich auch sozial und caritativ für die Bürger im Rahser einsetzt", so Michael Mertens, Schriftführer in der St.-Notburga-Schützenbruderschaft Rahser.

(off)
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