Viersen Ein Meisterwerk zum Jubiläum

Viersen · In diesem Jahr blickt der St. Joseph-Chor auf sein 125-jähriges Bestehen zurück. Das Jubiläum wird mit dem Oratorium "Die Schöpfung" in der St.-Notburga-Kirche am Sonntag, 25. Oktober, gefeiert. Dafür üben die Sänger seit Monaten.

 Chorleiter Thorsten Konigorski (l.) führt die Männer und Frauen der Chorgemeinschaft St.Joseph/St. Notburga durch die Noten von Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung". Aufgeführt wird es am Sonntag, 25. Oktober.

Chorleiter Thorsten Konigorski (l.) führt die Männer und Frauen der Chorgemeinschaft St.Joseph/St. Notburga durch die Noten von Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung". Aufgeführt wird es am Sonntag, 25. Oktober.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Als Kaplan Aldenkirchen im Jahr 1890 sangesfreudige Herren suchte, die bei der feierlichen Einweihung der Josephskirche singen sollten, hat er sicherlich nicht geahnt, dass er damit einen Grundstein für einen Chor legen sollte, der nun seit 125 Jahren existiert.

Damals war es vielmehr so, dass die Einweihung der Josephskirche mit großen Schritten nahte. Rund ein Jahr vorher rief der Kaplan den Kirchenchor ins Leben, damit dieser der Einweihung einen würdevollen Rahmen geben konnte. Nach einem Jahr der Proben sang der frisch gegründete Männerchor dann am 17. November 1891 eine mehrstimmige Messe und ein Te Deum. Die Männer hatten Spaß am Gesang, man probte weiter und im Januar 1893 gab es sogar ein erstes Konzert außerhalb der Kirche. Zwei Jahre später wurde die Fahne geweiht, die es heute noch gibt. Das Jahr 1895 war aber auch in anderer Hinsicht bedeutend: Der erste Knabenchor kam dazu. Mitte der 60er Jahren zeichnete sich allerdings ab, dass der Knabenchor Verstärkung brauchte. Zur Unterstützung der Oberstimmen gesellte sich der bereits bestehende Damenchor dazu. Aus dem Knaben- wurde ein Kinderchor, der aber aus Mangel an Nachwuchs eingestellt werden musste. Hingegen öffnete sich der reine Männerchor St. Joseph auch für Frauen und seit 2010 ist man die Chorgemeinschaft St. Joseph/St. Notburga, da St. Joseph mit den 17 verbliebenen Sängern von St. Notburga fusionierte.

Mit bekannten Werke begeisterten die Sänger nicht nur die Zuhörer in der eigenen Kirchengemeinde - unvergesslich die musikalische Mitgestaltung in der Pariser Kirche "La Madelaine". Der Chor erhielt unter anderem die Palestrina-Medaille und die Zelter-Plakette. "Wir haben immer sehr gute Chorleiter gehabt, die es verstanden haben, den Chor zu motivieren", lobt Vorsitzender Peter Gotzen, der selbst seit 65 Jahren zu den Sängern gehört. Mit sechs Jahren startete er im Knabenchor. "Damals war es noch so, dass man entweder Messdiener wurde oder dem Chor beitrat. Bei mir war es immer der Wunsch gewesen zu singen. Mein Vater war auch im Chor. Als Kind bin ich schon mitgegangen. Das gehörte einfach zu unserem Leben dazu", erinnert sich der Viersener.

Heute ist dies nicht mehr selbstverständlich. Auch die Chorgemeinschaft sucht Nachwuchs. Zurzeit gehören 51 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 18 und 89 Jahren dazu. Die Chorqualität ist dabei hoch, so dass man sich zum Jubiläum an das große Werk "Die Schöpfung" von Joseph Haydn wagt. Seit diesem Jahr laufen die Proben für das Oratorium, wobei die Komposition dem Chor nicht fremd ist. 2015 sang man bereits Auszüge in der Festhalle. "Wir haben es jetzt weiter einstudiert. Es macht sehr viel Freude, an einem so großen Werk zu arbeiten", sagt Gotzen. Aktueller Chorleiter ist seit 2009 Thorsten Konigorski, der Kantor der Remigiuspfarre. Er löste Martin Hönig ab, der in den Schuldienst wechselte. Jeden Freitag zwischen 20 und 22 Uhr probt die Chorgemeinschaft im Viersener Maximilian-Maria-Kolbe-Haus an der Josefstraße 13. Interessenten sind willkommen.

(tref)
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