Lokalsport Wenn das Erlebnis vor dem Ergebnis steht

Schulsport · Die Projekttage des ASV Süchteln und der Martin- sowie der Brüder-Grimm-Schule sollen Kindern den Spaß auf Sport und Bewegung vermitteln. Eine Sportart hatte es den Kleinen ganz besonders angetan.

 Bei den Projekttagen, die der ASV Süchteln mit der Martin- sowie der Brüder-Grimm-Schule auf die Beine stellte, beschäftigten sich einige Kinder auch mit Volleybällen.

Bei den Projekttagen, die der ASV Süchteln mit der Martin- sowie der Brüder-Grimm-Schule auf die Beine stellte, beschäftigten sich einige Kinder auch mit Volleybällen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Dem achtjährigen Gero steht der Schweiß auf der Stirn, sein Gesicht ist etwas rot: "Ich fand Judo cool, weil man lernt, wie man sich selbst verteidigen kann", sagt er nach seinem ersten Schnupper-Training. Und auch die achtjährige Stella ist begeistert: "Man macht da so lustige Sachen. Das hat Spaß gemacht", schnauft sie.

Im Rahmen der vom ASV Süchteln und der Martin- sowie der Brüder-Grimm-Schule organisierten Projekttage hatten Gero, Stella und 178 weitere Kinder aus dem ersten und zweiten Schuljahr die Möglichkeit, auf eine sportliche Entdeckungsreise zu gehen. Zwei Tage lang konnten die Kinder sich in den Sportarten Leichtathletik, Turnen, Trampolinspringen und Judo sowie in den Ballsportarten Fußball, Handball und Volleyball ausprobieren. "Wir wollen damit der Bewegungsarmut entgegenwirken und zeigen, dass es außer dem Computer auch andere Möglichkeiten gibt, seine Freizeit sinnvoll zu gestalten", erklärte Marion Bors, stellvertretende Schulleiterin der Martinschule. Während es in der Vergangenheit selbstverständlich war, dass Kinder sich viel bewegten, verbringen sie heute teilweise viele Stunden vor dem Fernseher oder Computer. "Die Freizeit wird anders gestaltet als früher", sagte Bors. "Dadurch können einige Kinder schlechter zuhören und sie sind unkoordinierter", so die Pädagogin. Es sei daher mittlerweile auch Aufgabe der Schule, Kinder an Bewegung heranzuführen. Durch die Projekttage können die Erst- und Zweitklässler das vielfältige Angebot des ASV kennenlernen und eventuell eine passende Sportart für sich entdecken. Natürgemäß hat der Verein dabei auch das Ziel, neue Mitglieder zu gewinnen, hauptsächlich geht es dem ASV aber um etwas anderes: "Wir wollen den Kindern Spaß am Sport vermitteln", sagte ASV-Geschäftsführer Björn Siegers. Zudem soll den Kindern die Möglichkeit geboten werden, eine Sportart zu finden, die sie mit Nachhaltigkeit ausführen können. Siegers: "Die Kinder sollen ihren Sport ,geil' finden. Dann haben sie auch Erfolg."

Eltern und Kinder sind gleichermaßen begeistert von der Aktion. "Wir haben von den Eltern keine einzige negative Resonanz auf die Idee bekommen", sagte Lisa Brück, Lehrerin an der Martinschule. Und vor allem die Kinder hätten alle großen Spaß. "Es gibt kein Motivationsproblem", bestätigte auch Siegers. Vor allem der den meisten Kindern bislang unbekannte Kampfsport Judo kam gut an. "Die Tricks, wie man Leute zu Boden bringt, waren cool", sagte der siebenjährige Nils. "Das Kämpfen hat Spaß gemacht", meinte auch die sechsjährige Sina. Und auch Kevin, der schon Fußball im Verein spielt, hat eine neue Sportart für sich entdeckt: "Das Handballspielen heute war voll cool."

Zum Abschluss fand am dritten Tag ein großes Spielfest an der Brüder-Grimm-Schule mit den Kindern der Martinschule statt. Alle 180 Schüler haben dabei gemeinsam spielerisch Sport getrieben. "Es wird dabei aber keinen Sieger geben", sagte Siegers im Vorfeld. Das Motto: Dabei sein ist alles. "Erlebnis steht vor Ergebnis", so der ASV-Geschäftsführer.

(RP)
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