Thomas Schneider Weltmeister ist als Referent bei Selbstverteidigungslehrgang dabei

Viersen · Der Vorsitzende der KSG Oh Do Kwan Dülken leitet mit Josef Römers einen sogenannten Hosinsul-Lehrgang. Auch Anfänger sind willkommen.

Viersen Hohen Besuch bekommt am Sonntag die Kampfsportgemeinschaft Oh Do Kwan Dülken. Zu Gast ist Josef Römers, seines Zeichens Team-Weltmeister in der Kampfkunst Hapkido. Er leitet zusammen mit dem KSG-Vorsitzenden Thomas Schneider ab 11 Uhr einen Selbstverteidigungslehrgang, bei dem sowohl Anfänger als auch erfahrene Kampfsportler einen Einblick in die Welt der Selbstverteidigungstechniken Hosinsul bekommen sollen. Die RP sprach mit Thomas Schneider über die Hintergründe, Inhalte und Ziele des Lehrgangs.

Herr Schneider, wie haben Sie es geschafft, einen Weltmeister nach Dülken zu locken?

Schneider Ganz einfach, ich bin für die Sportart Taekwondo Landestrainer und habe Josef Römers zum B-Trainer ausgebildet. Weil ich mich im Gegenzug intensiver mit Selbstverteidigungstechniken beschäftigt habe, konnte mir Römers als Hapkido-Spezialist einige Tipps geben. So haben wir uns besser kennengelernt und sind in Kontakt geblieben.

Ihr Lehrgang richtet sich auch an Anfänger. Wieso muss es dann gleich ein Weltmeister als Referent sein?

Schneider Weil man dann die Bewegungsformen gleich in Perfektion zu sehen bekommt. Er hat alle Höhen und Tiefen erlebt und hat deswegen die Ruhe, um alle Inhalte gründlich zu vermitteln. Seine Erfahrung als Referent ist entsprechend.

Sie arbeiten mit dem Kreissportbund im Rahmen des Projekts "Bewegt älter werden" zusammen. Bis zu welchem Alter ist denn diese Form der Selbstverteidigung überhaupt zu erlernen?

Schneider Eine exakte Altersgrenze lässt sich nicht festlegen. Wer sich noch fit fühlt, kann auch über 70 Jahre alt sein, wenn er anfängt. Wichtig ist für diese Altersgruppe, dass bei dieser Art der Selbstverteidigung weiche, schnelle Bewegungsformen gefragt sind, die wenig Kraft erfordern.

Was wird neben den Bewegungsabläufen noch vermittelt?

Schneider Ganz wichtig ist, dass die Teilnehmer auch lernen, welche Gefahren in Tritten und Schlägen für den Gegner liegen. Laut Gesetzt muss ein Angriff auch bei einer Selbstverteidigung immer gerechtfertigt sein. Man spricht von der Verhältnismäßigkeit. Außerdem wird zum Beispiel vermittelt, wie man sich auch mit Alltagsgegenständen wie Zeitungen, Spazierstöcken oder Regenschirmen im Notfall verteidigen kann.

Wie können die Teilnehmer im Alltag von den Selbstverteidigungstechniken profitieren?

Schneider Durch mehr Selbstvertrauen bekommt man eine ganz andere Ausstrahlung, so dass es meist erst gar nicht erst zu körperlichen Konflikten kommt. Man erfährt viel Neues über seinen Körper, etwa wo sich Schwachstellen befinden. Natürliche verbessert sich auch die körperliche Fitness und man lernt, versteckte Reserven des eigenen Körpers zu mobilisieren. Nicht zuletzt profitieren ältere Menschen von der Fallschule, denn im Ernstfall ist das eine sehr gute Verletzungsprophylaxe.

Der Lehrgang ist einem Grundkurs in ihrem Verein vorgeschaltet. Wie lange dauert es, bis die Grundlagen beherrscht werden?

Schneider Bis man die Basistechniken für die erste Gürtelprüfung beherrscht, dauert das schon so um die zwei Monate. Gürtel sind keine Pflicht, aber sie zeigen, dass die Grundlagen beherrscht werden und dass man bereit für die nächste Stufe ist.

(RP)
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