Spieler Des Tages Von der Osterfeier zum Matchwinner

Viersen-Dülken · Nach 0:2-Rückstand war Sascha Lochner mit zwei Toren und einer Vorlage für den 5:2-Sieg des Dülkener FC verantwortlich.

 Sascha Lochner trug maßgeblich zu Dülkens Sieg bei.

Sascha Lochner trug maßgeblich zu Dülkens Sieg bei.

Foto: fupa.net

Sascha Lochner ist ein Familienmensch. Zwei Kinder hat der 32-Jährige in glücklicher Ehe. Da gehört das Ostermontagsfest bei der Schwiegermutter natürlich dazu. Doch Lochner ist auch Vollblutfußballer. Eine Zwickmühle, stand sein Dülkener FC in der Kreisliga A am Montag doch vor dem enorm wichtigen Abstiegskrimi beim KTSV Preußen Krefeld. "Es gab da leider ein kleines Kommunikationsproblem. Eigentlich hätte ich beim Spiel nicht dabei sein können", sagt Lochner, dessen Gattin ihn bei den Schwiegereltern aber doch noch loseiste:

"Da ich die welbeste Frau habe, ging es dann doch." Ganze zwölf Minuten vor Anpfiff traf er am Platz ein, für die Startelf reichte es dementsprechend nicht mehr. 17 weitere Minuten später führten die Preußen bereits mit 2:0 - ein Ergebnis, mit dem Krefeld an Dülken vorbeigezogen und den FC auf einen Abstiegsplatz verwiesen hätte. Doch als der Rücken von Lochners Mitspieler André Schinkels nach 34 Minuten streikte, schickte Trainer Klaus Ernst seinen Routinier ins Rennen - und sollte nicht enttäuscht werden.

Nach einer emotionalen Halbzeitansprache brauchte Lochner, der als eigentlicher Mittelfeldallrounder von Ernst als zweite Spitze neben Patrick Hinz gebracht wurde, keine drei Minuten, um das 1:2 zu erzielen. "Peppi ist für mich der beste Stürmer der Liga. Mit dem verstehe ich mich blind, er hat quergelegt, und ich musste nur noch einschieben", sagt Lochner, der den Gefallen knappe zehn Minuten später erwiderte und Hinz das 2:2 auflegte. "Mir war schon in der Pause klar, dass noch alles möglich ist. Nach dem 2:2 lief es wie von alleine", fand der Joker, der einen weiteren Treffer zum 5:2-Auswärtssieg beisteuerte.

Die Dülkener sind damit nach einer katastrophalen Hinrunde mit nur zwei Siegen aus 15 Spielen im neuen Jahr unter Trainer Ernst, der den glücklosen Stephan Lückgen ablöste, weiterhin ungeschlagen. Für Lochner, der am liebsten gar nicht mehr an den Abstiegskampf denken will, folgerichtig: "Platz acht ist für uns noch möglich, da unten gehören wir jedenfalls nicht rein."

Er selber, der beruflich in der Süchtelner Jugendpsychiatrie drogenabhängige Jugendliche betreut, denkt mit 32 Jahren übrigens auch noch nicht an ein Karriereende: "Ein, zwei Jahre möchte ich gerne noch dranhängen. Fußball steht ganz weit oben, aber es gibt Dinge, die gehen einfach vor. Ich baue gerade ein Haus, bin im Schichtdienst, das dritte Kind ist unterwegs." Da spricht ganz der Familienmensch.

(cpas)
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