Mein Olympia Viele Knöpfe an der Toilette, bittere Kälte und ein Olympiasieger

Viersen · Die Nettetalerin Miriam Ohlert ist eine von 40 Jugendlichen, die am Deutschen Olympischen Jugendlager während der Winterspiele in Südkorea teilnehmen. Die 17-Jährige berichtet in der RP von ihren Erlebnissen.

 Miriam Ohlert (oben rechts) unterwegs mit ihren Mitstreitern vom Deutschen Olympischen Jugendlager, auch im verschneiten Seoul. Fotos: Ohlert

Miriam Ohlert (oben rechts) unterwegs mit ihren Mitstreitern vom Deutschen Olympischen Jugendlager, auch im verschneiten Seoul. Fotos: Ohlert

Foto: Ohlert

Hier in Südkorea müssen wir uns nicht nur daran gewöhnen, dass wirklich in allem, was mit Essen zu tun hat, Reis enthalten ist (Reisgetränke, Reisgebäck, Reis pur, Reis-Süßigkeiten, Reissuppe, Reisbrot, Reisbrei usw.), es gibt auch noch andere Merkwürdigkeiten. Die Toiletten haben neben der Spülung noch viele andere Funktionen. Zum Beispiel gibt es eine Sitzheizung, einen Wasserstrahl und noch eine Menge anderer Knöpfe, von denen ich gar nicht wissen möchte, was passiert, wenn man drauf drückt.

Und verdammt kalt ist hier weiterhin, so kalt, dass unser Proviant unterwegs regelmäßig einfriert. Bevor wir uns aber Dienstag auf den Weg gemacht haben, hatte ich endlich mal Zeit, im im Kraftraum des Hotels zu trainieren. Da hatte ich super Trainingspartner aus allen möglichen Sportarten. Mittags ging es dann wieder zu den Wettkampfstätten nach Pyeongchang, wo wir uns den Shorttrack-Wettbewerb der Damen angeschaut haben.

Da herrschte eine wahnsinnige Stimmung, weil Shorttrack in Korea Volkssport ist. Das ganze Stadion ist komplett ausgerastet. Leider sind die beiden deutschen Teilnehmer früh rausgeflogen. Die Sportart an sich ist richtig spannend. Auch wenn es anschließend mit dem Schnellzug zurück nach Seoul ging, war ich erst so spät im Hotel, dass ich nur zweieinhalb Stunden Schlaf bekommen habe. Denn um 5.30 Uhr ging der Wecker, da wir am Mittwoch schon wieder um 6 Uhr los mussten.

Das ist zwar alles sehr anstrengend, aber es lohnt sich. Zuerst ging es in den Olympia-Ice-Park zum Curling. Klasse war dann der Besuch des olympischen Dorfes, wo wir zu Mittag gegessen haben und dabei von den Stars der Winterspiele umgeben waren. Die Auswahl der Speisen war zum Glück vielfältig, da war für jeden Geschmack etwas dabei. Nach einem Gespräch mit einer Frau aus dem Organisationsteam des Deutschen Olympischen Sportbundes ging es wieder ins Deutsche Haus, wo dann der Höhepunkt des Tages anstand.

Eric Frenzel, Olympiasieger in der Nordischen Kombination, kam ins Deutsche Haus, und wir bereiteten ihm einen tollen Empfang. Nach einer Ansprache bekam er auf der Bühne eine Sektdusche verpasst.

(RP)
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