Robert Pinior "Uns hat in den Play-offs die Kaltschnäuzigkeit gefehlt"

Viersen · Venlos Deutschland-Verantwortlicher macht deutlich, dass bei VVV trotz des verpassten Aufstiegs weiter an eine positive Zukunft geglaubt wird.

Venlo Die Hoffnungen auf den Aufstieg in die Ehrendivision mussten die Fußballer von VVV Venlo bereits im Play-off-Halbfinale begraben. Vor genau einer Woche bugsierte Go Ahead Eagles Deventer die Grenzstädter aus dem Aufstiegsrennen. Trotz einer starken Saisonleistung, die Venlo auf Rang zwei der Jupiler League führte, steht VVV unter dem Strich mit leeren Händen da. Welche Auswirkungen das Ausscheiden hat und wie die kommende Zweitliga-Saison geplant werden soll, erläutert Robert Pinior, Deutschland-Verantwortlicher bei VVV Venlo.

Eine tolle Saison bleibt ungekrönt. Wie hart trifft Sie das Ausscheiden?

Pinior Es ist unheimlich bitter nach so einer starken Saison am Ende mit leeren Händen da zu stehen. Aber wir kennen das Play-off-System in den Niederlanden und wussten, dass Platz zwei noch keine Garantie für den Aufstieg darstellt. Trotzdem sind wir natürlich jetzt alle sehr enttäuscht.

In der regulären Jupiler-League-Saison hatte Venlo beide Spiele gegen Deventer gewonnen. Da hatte sich VVV doch ganz bestimmt mehr ausgerechnet!

Pinior Wir wussten, dass diese Erfolge in den Play-offs keine Rolle spielen. Deventer hatte nach der 0:3 Niederlage gegen uns den Trainer gewechselt und seitdem zehn Spiele in Folge nicht verloren. Sie verfügen wirtschaftlich über weitaus größere Möglichkeiten als wir und waren in den Duellen gegen uns nicht der Außenseiter.

Haben Sie schon eine Erklärung, warum es nicht gereicht hat?

Pinior Es waren mehrere Faktoren. Zum einen hatte Deventer über beide Duelle hinweg das Glück auf seiner Seite. Sportlich verliefen beide Partien auf Augenhöhe. Uns hat in den Play-offs die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt.

Venlo ist finanziell nicht auf Rosen gebettet. Welche Auswirkungen hat der Verbleib in der Jupiler League auf die wirtschaftliche Situation?

Pinior Der Aufstieg hätte uns natürlich in die Karten gespielt, auch wirtschaftlich. Aber selbstverständlich haben wir unsere Planungen für die kommende Spielzeit in zwei Szenarien gehalten. Wir werden in der Sommerpause alles daran setzen, unseren Etat zu halten. Ob uns das gelingt, hängt natürlich auch zum Großteil von der Unterstützung unserer Partner und Sponsoren ab. Aber hier erfahren wir in den letzten Monaten immer größeren Zuspruch.

Gerät jetzt das Stadion-Projekt, bei dem in den nächsten Wochen ein Bericht des Beratungsunternehmens Hypercube erwartet wird, ins Stocken?

Pinior Überhaupt nicht. Das Projekt ist langfristig ausgelegt und nicht von Auf- oder Abstieg abhängig. Durch den Neubau oder die Renovierung unseres Stadions wollen wir den Verein langfristig so aufstellen, dass wir zukünftig für die Ehrendivision gerüstet sind.

In Danny Post hatte der Kapitän schon vor dem Halbfinale mit seiner Vertragsverlängerung ein Signal gesetzt. Werden andere Spieler seinem Beispiel folgen?

Pinior Da gehen wir von aus. Natürlich haben etliche unserer Spieler dank der starken Saison Begehrlichkeiten im In- und Ausland geweckt. Aber wir haben gemeinsam mit unserem Trainer Maurice Steijn, der auch erst kürzlich seinen Vertrag verlängerte, eine klare Vision. Und diese sehen unsere Spieler auch.

Sie haben sicherlich frühzeitig den Kontakt zu neuen Spielern gesucht. Ist Venlo für weiterhin eine interessante Adresse?

Pinior Absolut. Wenn man sieht wie Spieler aus der eigenen Jugend wie Vito van Crooy, Selman Sevinc oder zuletzt auch Evren Korkmaz ihre Chance bei uns erhalten, so sind wir sicherlich interessant für junge Spieler.

Können Sie schon ein Ziel für die kommende Saison formulieren?

Pinior Das wäre jetzt noch verfrüht. Aber wir bleiben ambitioniert und wollen über kurz oder lang natürlich zurück in die Ehrendivision.

(RP)
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