Handball TV Lobberich holt einen wichtigen Punkt

Nettetal · Der Handball-Oberligist aus Nettetal war gegen den souveränen Primus DJK Adler Königshof krasser Außenseiter. Doch in eigener Halle spielte Lobberich seine Heimstärke aus und warf in letzter Sekunde das 30:30.

 Niklas Ingenpass (r.) war ein Aktivposten beim TV Lobberich. Zum ganz wichtigen 30:30 in eigener Halle gegen den Tabellenführer DJK Adler Königshof trug er drei Tore bei.

Niklas Ingenpass (r.) war ein Aktivposten beim TV Lobberich. Zum ganz wichtigen 30:30 in eigener Halle gegen den Tabellenführer DJK Adler Königshof trug er drei Tore bei.

Foto: Horst Siemes

Als Jochen Schellekens in der letzten Sekunde den Ball in der kurzen Ecke an Stefan Graedtke vorbei zum 30:30 im Tor der DJK Adler Königshof versenkte, kannte der Jubel im Lager des TV Lobberich keine Grenzen mehr. Die Oberliga-Handballer hatten dem überragenden Team dieser Spielzeit einen Punkt abgeknöpft. Für die Königshofer war es erst der zweite Minuspunkt in dieser Saison, für die vom Abstieg bedrohten Lobbericher ein Punkt, der Gold wert ist. In der Tabelle genauso wie mit Blick auf die Moral, weil die Lobbericher zwischenzeitlich schon mit sieben Toren zurücklagen. Der Punkt bewahrt sie davor, auf den letzten Platz abzurutschen.

Beide Mannschaften durchlebten ein Wechselbad der Gefühle. Bis zum 7:7 gestalteten sie das Spiel ausgeglichen. Danach unterliefen den Gastgebern einige Fehler in der Offensive. "Wir haben alles verkehrt gemacht", sagte Trainer Goran Sopov. Der Tabellenführer unterstrich in dieser Phase seine Ausnahmestellung. Innerhalb von vier Minuten zogen die Königshofer auf 12:7 davon. Mitten in dieser Phase mussten die Gastgeber zudem die Rote Karte gegen Christopher Liedtke hinnehmen, der einen Königshofer im Zurücklaufen foulte. Die Lobbericher brauchten einige Zeit, um diese erhebliche Schwächung zu verdauen und lagen zur Pause 12:18 zurück. "Das war natürlich enttäuschend. Ich habe den Jungs gesagt, dass wir zeigen müssen, dass wir die Punkte brauchen", sagte Sopov.

Direkt nach dem Wechsel erhöhten die Gäste auf 19:12. Aber so nach und nach berappelten sich die Lobbericher. Sopov betraute Kreisläufer Jochen Schellekens mit dem Spielaufbau. "Wir sind mit dem 6:6 nicht so klar gekommen. Meine Idee war es, das Jochen aus der Mitte mit Übergängen zum Kreis auflöst und wir dann mit zwei Kreisläufern spielen", erklärte Sopov. Der Plan ging auf. Schellekens beruhigte die Offensivaktionen und sorgte durch die Übergänge immer wieder für Abstimmungsschwierigkeiten in der Königshofer Defensive. Die Lücken wusste beispielsweise Dennis Föhles glänzend zu nutzen. Auch für Niklas Ingenpass ergaben sich am Kreis oft Lücken.

"Beim 20:23 haben wir gemerkt, dass etwas möglich ist", sagte Co-Trainer Markus Holstein. Die Lobbericher glichen zum 23:23 aus und gingen beim 25:24 erstmals in Führung. Nach 27:24 und 29:26 wäre sogar ein Sieg möglich gewesen, doch nach ein paar Fehlern der Hausherren legten die Königshofer das 30:29 vor, ehe Schellekens seine starke Leistung in seinem vermutlich letzten Spiel mit dem Ausgleichstor krönte. Schellekens hat angekündigt, aufgrund seiner Fingerverletzung und der beruflichen Belastung nicht mehr zur Verfügung zu stehen. "Ohne ihn wird es schwierig. Ich werde noch mal mit ihm sprechen", sagte Sopov.

(wiwo)
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