Lokalsport Reiner Görtz will bei der EM vorne liegen

Viersen · Reiner Görtz vom ASV Süchteln startet in der Altersklasse ab 75 Jahre bei den Europameisterschaften der Senioren im dänischen Aarhus (27. Juli bis 6. August) mit einem wahren Mammutprogramm durch. Da die Grenznähe von Aarhus zu Deutschland sehr klein ist, gehört er zu gemeldeten 815 Seniorenathleten ab 35 Jahre aus dem Leichtathletik-Verband Deutschland. Davon haben alleine 112 Athleten aus dem Leichtathletik-Landesverband Nordrhein gemeldet.

Viele von ihnen sah Reiner Görtz noch bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Zittau, wo für ihn der Anfahrtsweg genauso war weit war wie jetzt nach Aarhus, nämlich über 700 Kilometer. Den Zehnkampf, die Königsdisziplin der Leichtathletik, bestreitet er am 27. und 28. Juli. An zwei Tagen absolviert er jeweils fünf Disziplinen. "Die 80 Meter Hürden muss ich dabei mutig und aggressiv angehen", sagt er. Am Ende steht dann noch der 1500-Meter-Lauf: "Für mich istdiese eine echte Angstdisziplin, die ich gut durchlaufen muss."

Reiner Görtz ist sehr optimistisch: "Sollte ich den Zehnkampf an den ersten beiden Tagen verletzungsfrei überstehen, ist für mich eine vordere Platzierung möglich." Beim Zehnkampf sind drei ehemalige Seniorenweltmeister aus Finnland, Lettland und Ungarn am Start, an denen er kaum vorbeikommen wird.

Danach hat er vier Einzeldisziplinen im Fokus: Speerwurf, Stabhochsprung, Diskuswurf und Dreisprung. Gerade in seiner Paradedisziplin Speerwurf, wo er bisher seine größten Erfolge erzielte (Görtz wurde unter anderem schon World-Masters-Sieger, Vize-Weltmeister, Europameister und Vize-Europameister), ist er mit seinen Leistungen zurzeit überhaupt nicht zufrieden. "Ich kann mir im Moment hier den Leistungsabfall nicht erklären. Vielleicht ist es bei mir aber auch nur eine Kopfsache." Starke Mitstreiter kamen hinzu. "Zwei sehr gute Speerwerfer sowie ein Stabhochspringer, die seit drei Jahren international nicht mehr angetreten sind, kommen plötzlich wieder aus der Versenkung", sagt Reiner Görtz.

Dann will der ASV-ler auch noch den Werfer-Fünfkampf angehen: Hammerwurf, Kugelstoß, Diskus- und Speerwurf sowie Gewichtswerfen. "Nach der Meldeliste habe ich mich auf starke Konkurrenz einzustellen", sagt der 76-Jährige. Sein Ziel ist, im Werfer-Fünfkampf unter die besten Acht zukommen: "Ich muss dann aber auch einen guten Tag erwischen."

(off)
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