Lokalsport Polnische Höhenjäger nicht zu schlagen

Viersen · Bei der 21. Auflage des internationalen Hochsprungmeetings in Viersen ging der Sieg mit beachtlichen 2,28 Meter an Sylwester Bednarek, Zweiter wurde sein Landsmann Wojciech Theiner. Die Zuschauer hatten bei gutem Wetter Spaß.

 Der Pole Sylwester Bednarek überquerte die Höhe von 2,18 Metern im zweiten Versuch. Letztlich spang er als Einziger 2,28 Meter und sicherte sich damit den Sieg in Viersen.

Der Pole Sylwester Bednarek überquerte die Höhe von 2,18 Metern im zweiten Versuch. Letztlich spang er als Einziger 2,28 Meter und sicherte sich damit den Sieg in Viersen.

Foto: Bsen

Für die LG Viersen und deren Förderverein für das internationale Hochsprungmeeting gab es nach der 20. Auflage im vergangenen Jahr zwei spannende Fragen. Erstens: Wie würde nach dem Abbruch wegen Sturm und Regen in diesem Jahr das Wetter mitspielen? Zweitens: Wie würde die Traditionsveranstaltung den durch den Bau einer Kindertagesstätte nötig gewordenen Umzug auf die benachbarte, kleinere Sportanlage "Löh" verkraften?

Auf beide Fragen gab es gestern für den Veranstalter zufriedenstellenden Antworten. Bei herrlichem Sommerwetter kamen rund 500 Zuschauer und hatten hörbar und sichtbar Spaß an den sportlichen Darbietungen der Höhenjäger aus aller Herren Länder. Der Pole Sylwester Bednarek, im Jahr 2009 bei der WM in Berlin schon mal Bronzemedaillengewinner, tat den Hochsprungfans sogar den Gefallen und überquerte bei seinem Siegsprung mit 2,28 Meter im dritten Versuch die Norm für die WM dieses Jahr in Peking. Für ihn war das zwar nicht mehr wirklich relevant, weil er die Norm schon am vergangenen Mittwoch gesprungen war, doch mit dieser Höhe näherte er sich dem Leistungsbereich an, mit dem Athleten auch bei internationalen Topereignissen Ansprüche aufs Finale anmelden dürfen. "2,30 Meter sind eine magische Grenze, sie sind der Einstieg in die Weltklasse", brachte es der fachkundige Moderator Uli Geis auf den Punkt. Genau diese 2,30 Meter ließ der Pole auch auflegen, nachdem sein Sieg festgestanden hatte. Im ersten Versuch scheiterte er noch hauchdünn, dann war etwas die Luft raus. Dennoch bedankte er sich hinter mit einer Verbeugung bei den Zuschauern für die tolle Unterstützung. Davon profitierte auch sein Landsmann Wojciech Theiner, der immerhin noch 2,25 Meter überquerte und damit Zweiter wurde. An dieser Höhe versuchten sich in Mohamed Idres (Sudan) und Edgar Riveira (Mexiko) noch zwei weitere Springer, doch sie meisterten sie nicht und hoben sich Versuche für 2,28 Meter auf.

Besonders hoch pokerte Idres, der nach zwei Fehlversuchen über 2,25 alles auf einer Karte setzte, aber mit dem letzten Versuch an 2,28 knapp scheiterte. Wobei er es verschmerzen konnte, denn auch er hatte die WM-Norm für Peking schon in der Tasche. Im Gegensatz zum Mexikaner, der sich zwei Versuche für die spätere Siegerhöhe aufsparte. Doch die war gestern bei seiner Premiere in Viersen eine Nummer zu groß für ihn. "Ich bin dennoch zufrieden, wie sich Edgar in den Wettbewerb hereingekämpft hat. Denn er ist kürzlich erst aus Toronto angereist und leidet noch unter einem heftigen Jetlag", sagte sein Kölner Trainer Wolfgang Ritzdorf. Einziger Deutscher im Feld war Sven Tarnowski vom TSV Bayer Leverkusen, der kurzfristig für den ursprünglich vorgesehenen Stefan Tigler wegen dessen Start bei der U 20-DM in Jena einsprang. Dass er mit der Einstiegshöhe von 2,05 Metern Letzter wurde, störte ihn nicht: "Nach Verletzungsproblemen arbeite ich mich langsam wieder heran. Ich bin froh, dass es solche Meetings wie in Viersen gibt. Denn ein Wettkampf ist das beste Training." Auch Meetingdirektor Detlef Vieth war am Ende mit der Siegerhöhe und dem Ablauf der Veranstaltung im Ausweichquartier zufrieden. "Das war schon klasse", freute er sich. Nächstes Jahr soll das Meeting noch mal an selber Stelle über die Bühne gehen, dann hoffen die Veranstalter auf eine Zukunft im Stadion Hoher Busch.

(RP)
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