Lokalsport Neuer Schiedsrichter-Chef zufrieden mit dem Status quo

Mönhengladbach · Kurz vor Ende des Kreisschiedsrichtertages im Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen gab es im stehen dargebrachte Ovationen für einen Mann, der das eigentlich nicht so gerne hat. Über Jahrzehnte hatte Rolf Göttel der hiesigen und überregionalen Schiedsrichterei seinen Stempel aufgedrückt, nun wirkte er fast ein wenig verlegen. Nach einer zweiten, noch einmal sechs Jahre andauernden Amtszeit als Kreisschiedsrichter-Obmann trat Göttel ab, nicht ohne noch einmal auf ein paar Dinge aufmerksam zu machen.

Die neuen technischen Möglichkeiten seien oft ein Segen, etwa dann, wenn sich ein Schiedsrichter bei einer Autopanne keine Telefonzelle mehr suchen müsse. Aber er sprach auch von den oft eher "asozialen" Netzwerken. "Man muss nicht alles nutzen, was möglich wäre", gab er den knapp 80 Stimmberechtigten mit auf den Weg. Die Schiedsrichtervereinigung nutzte den Rückzug Göttels, um den Verjüngungskurs im Kreisausschuss weiter fortzusetzen. Denn mit seinen 43 Jahren ist der bisherige Beisitzer René Donné fast 30 Jahre jünger als sein Vorgänger. Einstimmig wurde er in sein neues Amt als Kreisobmann gewählt.

Neu als Beisitzer im Boot ist Markus Wollenweber, der gerade erst 25 ist. Bestätigt wurden der ebenfalls 25-Jährige Marco Lechtenberg als Jungschiedsrichter-Referent und der 39-jährige Bundesliga-Assistent Mark Borsch, zudem soll Sven Heinrichs mit seinen 29 Jahren auf dem Kreistag als Lehrwart bestätigt werden. Damit hat der Ausschuss ein Durchschnittsalter von nur rund 32 Jahren. Und das auch noch gepaart mit jeder Menge Erfahrung, denn die Mitglieder sind allesamt schon seit früher Jugend an der Pfeife.

Es gab bei den Wahlen nur eine Gegenstimme - und das unter tosendem Gelächter und kaum ernst gemeint. Die Vereinigung hat sich von der Krise des Jahres 2010 gut erholt, als es plötzlich zwei Fronten und keine Führung mehr gab. Darin liegt sicher auch begründet, dass es Probleme anderer Kreise hier derzeit nicht gibt. "Wir haben 150 aktive Schiedsrichter. Das ist gut, es könnten auch noch mehr sein, aber mir ist auch lieber, wenn die Gruppe nicht zu groß wird", sagt Donné. Dadurch lässt sich diese familiäre Atmosphäre halten und am Ende sicherstellen, dass die Seniorenspiele fast durchweg besetzt sind. Als eine seiner letzten Amtshandlungen ehrte Göttel noch einige Unparteiische. Seit bereits 40 Jahren ist Jürgen Oldenburg dabei, auf 25 Jahre bringen es Faruk Tuka, Mustafa Menekse und Lazaros Savvidis. Philip Lipzick und Werner Strelczyk wurden für 15 Jahre geehrt.

(RP)
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