Lokalsport Lobberichs Start: Jugend gegen Routine

Nettetal · Der TV Lobberich musste in der Handball-Oberliga länger auf den Saisonstart warten als die Konkurrenten. Am Sonntag ist der TSV Aufderhöhe zu Gast, der mit einigen Spielern anreist, die schon in der Bundesliga aufgelaufen sind.

 Aufderhöhes Routnier Mirko Bernau hat schon etliche Bundesligaspiele auf dem Buckel.

Aufderhöhes Routnier Mirko Bernau hat schon etliche Bundesligaspiele auf dem Buckel.

Foto: Stephan Köhlen

Mit einer Woche Verspätung steigen die Handballer des TV Lobberich am Sonntag ins Meisterschaftsgeschehen in der Oberliga ein. Die Lobbericher empfangen den Aufsteiger TSV Aufderhöhe aus Solingen (Sonntag, 11.45 Uhr, Werner-Jaeger-Halle). Bedingt durch die Zwangspause, die den Lobberichern durch den Rückzug des TV Jahn Hiesfeld auferlegt wurde, hatte Lobberichs Trainer Jurek Tomasik vergangene Woche alle Zeit der Welt, sich einen ersten Eindruck von der Liga und dem kommenden Gegner zu verschaffen.

Die Leistung, die der TSV Aufderhöhe bei der 25:33-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach zeigte, ist für ihn allerdings kein Maßstab. "Die sind mit allen Wassern gewaschen und werden sich bei uns ganz anders präsentieren", meint der Coach. Er rechnet fest damit, dass gerade die routinierten und bundesligaerfahrenen Akteure in Reihen des TSV keinen Gefallen an derartig deutlichen Niederlagen finden.

 Youngster Jordi Weisz geht in der neuen Saison mit Zweitspielrecht für Lobberich auf Torejagd.

Youngster Jordi Weisz geht in der neuen Saison mit Zweitspielrecht für Lobberich auf Torejagd.

Foto: Siegfried Wensierski

Der TSV Aufderhöhe erlebte im vergangenen Jahrzehnt einen Höhenflug. Nach dem Abstieg in die Kreisliga gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksliga und der Durchmarsch in die Landesliga. 2009 schaffte der Klub den Aufstieg in die Verbandsliga und nun stellt sich der der Herausforderung in der Oberliga. Die können die Männer des TSV allerdings ganz entspannt angehen, denn in Gestalt des TV Jahn Hiesfeld steht der einzige Absteiger durch deren Rückzug schon im Vorfeld der Saison fest. Trainiert werden die Solinger von Max Ramota, der einst unter anderem für den VfL Gummersbach auf Torejagd ging. Er hat eine Reihe von Akteuren mit Bundesliga-Erfahrung um sich geschart. Dazu zählen zum Beispiel Rechtsaußen Frank Berblinger oder die Zulauf-Brüder, Tim und Kris, ebenso wie Linkshänder Mirko Bernau, der unter anderem für Bayer Dormagen, die HSG Düsseldorf oder Korschenbroich spielte.

Der geballten Routine wollen die Lobbericher Jugend, Schnelligkeit und Einsatz entgegensetzen. "Mal schauen, wie wir Tritt fassen. Es ist jedenfalls unser Heimspiel, und ein Sieg wäre gut", sagt Tomasik. Er steht vor der großen Aufgabe, in Christian Welzel und Christopher Liedtke zwei Säulen der vergangenen, überaus erfolgreichen Saison ersetzen zu müssen. Abwehrspezialist Welzel hat seine Handball-Karriere beendet. "Das ist ein herber Verlust", sagt Tomasik. Liedtke, eine der prägenden Figuren im Lobbericher Spiel fehlt nach einem Kreuzbandriss noch bis Ende des Jahres. Dafür stehen junge Kräfte vor ihrem Debüt. Marcel Schöpper wurde aus Dülken verpflichtet. Michael Fleischhauer kam von den Moerser Adlern und Michael Brandt aus Hüls nach Lobberich. Hinzu kommt noch der 18-jährige Jordi Weisz, ein Lobbericher Eigengewächs, das über Kaldenkirchen und Aldekerk zum Bergischen HC kam und nun mit einem Doppelspielrecht ausgestattet wurde.

Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit sei ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, meint Tomasik. "Wir haben einiges ausprobiert, vor allem an den langen Wochenenden mit Turnieren und Trainingseinheiten", erklärt der Trainer. Eine Variante mit dem langen Matthias Stelten oder Michael Fleischhauer im Abwehrzentrum beispielsweise ebenso wie alternative Abwehrsysteme. "Unser Ziel ist es, jeden Gegner fordern zu können", sagt Tomasik. Er will mit seiner jungen Mannschaft den ersten Saisonabschnitt abwarten, um dann genauere Ziele formulieren zu können. Für die Partie gegen den TSV Aufderhöhe wird Tomasik schon mal konkreter: "Wir werden die Stärken des Gegners beachten, aber wir wollen ihm unser Spiel aufzwingen."

(wiwo)
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