Handball Lobbericher Handball-Torwart wird bei der EM nur Achter

Beachhandball · Bastian Nagel vom TV Lobberich war enttäuscht über das Abschneiden der Deutschen Nationalmannschaft im Beachhandball.

 Bastian Nagel vom TV Lobberich hütete bei der Europameisterschaft in Frankreich das Tor der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft.

Bastian Nagel vom TV Lobberich hütete bei der Europameisterschaft in Frankreich das Tor der deutschen Beachhandball-Nationalmannschaft.

Foto: KN

Die Träume der deutschen Beachhandballer sind im Sand von Lloret de Mar versunken. Bei der Europameisterschaft landete die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit Bastian Nagel vom TV Lobberich auf dem achten Platz. "Das ist enttäuschend", sagte Nagel. Insgeheim hatte der Torhüter seinem Debüt-Turnier im DHB-Trikot auf eine Halbfinalteilnahme gehofft.

Der Frust sprang aus jedem seiner Worte. 1:2 (15:17, 21:17 und 4:6 im Shoot-out) verlor die Mannschaft gestern ihr letztes Spiel gegen Norwegen, und irgendwie war das Spiel symptomatisch für die gesamte Turnierwoche. Die Deutschen waren dran, aber doch nicht gut genug, um im Endklassement weiter vorne zu landen. Gegen die Norweger vergaben die Deutschen im Shoot-out, nachdem beide Mannschaften je einen Satz gewonnen hatten, vier von sechs Penaltys. "Wir haben auch gegen Norwegen geführt und den ersten Satz dennoch verloren", erzählte Nagel. Drei Punkte hätten in den Spielen gefehlt. Auch gegen die Kroaten, die gestern gegen Gastgeber Spanien im Finale standen, verlor die DHB-Auswahl knapp. "Fünf Sekunden fehlten, um einen Satz zu machen", sagte der 34-Jährige.

Zum ersten Mal seit 2007 stellte der DHB wieder eine Beachhandball-Nationalmannschaft. Der ganz große Wurf blieb aus. Platz acht reicht nicht für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft, denn Europa bekommt nur drei Plätze. Auch bei den World Games dürften die Deutschen nicht dabei sein, denn die Qualifikation läuft über die Weltmeisterschaft. "Wir haben das Bestmögliche gemacht, aber noch viel Arbeit vor uns", sagte Nagel. Gegen die "Beach-Professionals" aus aller Herren Länder zu spielen, sei eine andere Welt. "Das war schon sehr stark. Das ist ein anderer Beachhandball, als ich ihn kenne", sagte Nagel, der im Sommer für die 12 Monkeys Köln dem Beachhandball nachgeht. Eine solche Leistungsdichte wie bei der EM würde man bei den Turniern in Deutschland nicht vorfinden, sagte der Torhüter. "Die anderen trainieren seit Längerem, sie sind eingespielter. Das sieht man bei uns. Da fehlte die Vorbereitungszeit. Eine Halbzeit geht immer und wir waren einige Male knapp dran, aber mehr nicht."

Auch mit seiner persönlichen Leistung war der Keeper nicht zufrieden. "Leider konnte ich nicht das abrufen, was ich mir vorgenommen hatte. Den Druck, den ich mitgenommen habe, konnte ich nicht ablegen. Mir ist es schwer gefallen, befreit aufzuspielen", sagte Nagel selbstkritisch. Trotzdem bleibt ein großes Erlebnis haften. "Das ist eine Riesenerfahrung", sagte Nagel.

Heute tritt die Mannschaft den Rückflug aus Spanien an. In den kommenden Tagen möchte Nagel seine "müden Knochen schonen", um dann wieder auf Hallenhandball beim TV Lobberich umzusteigen.

(wiwo)
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