Lokalsport Grenzland-Talente sind in Gladbach gern gesehen

Mönchengladbach · Einen guten Ruf für seine exzellente Jugendarbeit genießt der 1. FC Mönchengladbach schon lange. Doch seit die Gladbacher mit ihrer A-Jugend im Schatten der großen Borussia sensationell den Aufstieg in die Bundesliga geschafft haben, hat ihre Strahlkraft noch deutlich zugenommen.

 Drei Talente aus dem Grenzland beim 1. FC Mönchengladbach: (v.l.) Marco da Fortas, Pascal Gubala und Moritz Eckart.

Drei Talente aus dem Grenzland beim 1. FC Mönchengladbach: (v.l.) Marco da Fortas, Pascal Gubala und Moritz Eckart.

Foto: Privat

Klar, dass auch die besten Nachwuchskräfte aus dem Grenzland nicht widerstehen können, wenn ein Angebot aus der Nachbarstadt ins Haus flattert. Und der Bedarf an hochkarätigen Talenten ist groß. Schließlich ist der FC unterhalb der Bundesliga bis zur C-Jugend, auch mit der A 2, in der Niederrheinliga vertreten.

"Natürlich ist das Grenzland für uns sehr interessant. Alleine schon der geringen Entfernungen wegen", erklärt Rolf Straßburger in seiner Funktion als Jugendleiter des 1. FC Mönchengladbach. Bei Vereinen wie Union Nettetal, ASV Süchteln und SC Waldniel werden regelmäßig Punktspiele beobachtet, andere Talente werden bei Turnieren gesichtet.

Klar, dass Abwerbe-Bemühungen bei den heimischen Vereinen nicht immer so gut ankommen, doch Rolf Straßburger beschreibt das Verhältnis zu den Grenzland-Vereinen als weitgehend intakt: "Da gibt es weniger Stress als mit den Vereinen aus Düsseldorf und dem Ruhrgebiet."

Aktuell kicken acht Jugendliche aus dem Grenzland von den C- bis zu den A-Junioren beim 1. FC Mönchengladbach. Wobei ein Trio, das in der neuen Spielzeit mit der A 2 in der Niederrheinliga auf Punktejagd geht, eine Sonderstellung einnimmt. Denn weil der ältere Jahrgang (1997) der Gladbacher in der Bundesliga antritt, muss sich der jüngere Jahrgang (1998) in der eigentlich für A 1-Mannschaften reservierten Niederrheinliga durchweg gegen Spieler behaupten, die ein Jahr weiter sind. Für Marco da Fortas (Heimatverein 1. FC Viersen) und Moritz Eckart (Heimatverein ASV Süchteln) ist das allerdings nichts Ungewohntes. Schließlich spielten sie in der zurückliegenden Spielzeit als B-Jugendliche schon in der Leistungsklasse der A-Junioren und trugen dazu bei, dass der starke 96er-Jahrgang des ASV Süchteln souverän auf den zweiten Platz verwiesen wurde. Sie waren auch dabei, als sich anschließend ein reines 98er-Team gegen die 97er-Konkurrenz von Jahn Hiesfeld, VfR Fischeln und FC Remscheid die Qualifikation für die Niederrheinliga sicherte. Dort wird in der neuen Saison aus dem Grenzland auch noch Pascal Gubala (Heimatverein TSV Kaldenkirchen) dabei sein, der sich im Mai erfolgreich bei einem Probetraining für die A 2 des 1. FC Mönchengladbach empfahl.

Für Rolf Straßburger der Idealfall, denn er weiß genau: Wenn zum Beispiel Talente aus dem Ruhrgebiet die Strapazen auf sich nehmen, um nach Mönchengladbach zu kommen, dann in der Regel nur, um sich im Glanz der Bundesliga Sonnen zu können. "Anschließend sieht man die nicht mehr wieder", betont Straßburger. Dabei geht es dem 1. FC mit seiner aufwendigen Jugendarbeit in erster Linie darum, jedes Jahr Nachschub für die erste Herrenmannschaft zu bekommen, die gerade in der Oberliga aufgestiegen ist. Ein echter Härtetest vor dem Saisonstart steht auch für die Talente aus dem Grenzland heute an. Denn A 1 und A 2 bestreiten auf der FC-Anlage ab 13 Uhr parallel Testspiele gegen Feyenoord Rotterdam, C- und D-Junioren haben ab 15 Uhr Mannschaften aus Brügge zu Gast.

(RP)
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