Squash Finne gewinnt Brüggener Debüt-Turnier

Brüggen · Mit einem spannenden Finale endete gestern das erste Squash-Weltranglistenturnier in der Burggemeinde, wobei sich Jaakko Vähämaa gegen den Engländer Chris Fuller durchsetze. Vieles spricht für eine Neuauflage im nächsten Jahr.

 Was der Engländer Chris Fuller (l.) gestern auch anstellte, der Finne Jaakko Vähämaa ließ sich nicht kleinkriegen. Er überzeugte mit seiner enormen Fitness und erlief unglaubliche Bälle.

Was der Engländer Chris Fuller (l.) gestern auch anstellte, der Finne Jaakko Vähämaa ließ sich nicht kleinkriegen. Er überzeugte mit seiner enormen Fitness und erlief unglaubliche Bälle.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Ben Hasselberg war die Begeisterung über das Finale des ersten Squash-Weltranglistenturniers in der Insel Brüggen ins Gesicht geschrieben. Noch lange hielt sich der neunjährige Nachwuchsspieler nach dem Endspielsieg des Finnen Jaakko Vähämaa gegen den Engländer Chris Fuller in fünf überaus spannenden Sätzen im Bereich der Squashcourts auf, um seinen Vorbildern nahe zu sein. In der Hand seine Notizen, die er sich zu der Finalpartie gemacht hatte.

"Für Jungs wie ihn machen wir das hier. Damit er vielleicht irgendwann einmal im Court steht, um um den Sieg bei so einem Turnier zu spielen", sagte Paul-Ludger Schmitz, Turnierdirektor und Inhaber der Insel Brüggen. Er war im vergangenen Jahr auf die Idee gekommen, sich bei der Profivereinigung PSA um die Ausrichtung eines Weltranglistenturniers zu bemühen, um der in Deutschland kriselnden Sportart wieder mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Diese Zielsetzung ist aus Schmitz' Sicht voll erreicht worden: "Wir haben unheimlich viel positive Rückmeldungen bekommen. Sowohl die Zuschauer als auch die Spieler haben sich offensichtlich sehr wohl gefühlt." Zwar zeigen 120 Zuschauer an den sechs Turniertagen, dass Squash hierzulande tatsächlich bessere Zeiten gesehen hat, doch schon mit dieser Summe war Schmitz überaus zufrieden: "Zumal wir Eintritt genommen haben und damit auch die Wertschätzung für die Qualität der Spiele dokumentiert wurde. Wäre der Eintritt kostenlos gewesen, hätten wir die Hütte sicher rappelvoll gehabt." Einer der Zuschauer am Finaltag war Oliver Kanneberg aus Erkelenz. Der frühere Freizeitsquasher hatte in der RP gelesen, dass ganz in der Nähe erstmals seit vielen Jahren wieder ein PSA-Turnier in Deutschland über die Bühne ging. "Da ist ja Formel 1 nichts dagegen", scherzte er anerkennend, nachdem sich die Finalisten mal wieder einen ihrer rasanten Ballwechsel um die Ohren gehauen hatten.

Ebenfalls Zeuge des Endspiels war der Österreicher Aqeel Rehmann, der an Nummer zwei gesetzt am Samstag mit 1:3 am späteren Sieger aus Finnland gescheitert war. Dabei hatte er in der Runde zuvor noch viel Kraft sparen können, weil sein Gegner Mark Fuller aus England, Bruder des Finalisten, disqualifiziert wurde. Er hatte sich trotz mehrfacher Ermahnung immer wieder mit dem Schiedsrichter angelegt. Klar, dass Rehmann sich sportlich mehr von seinem Ausflug nach Brüggen erwartet hatte, doch mit den Rahmenbedingungen war er zufrieden: "Die Spieler sind hier behandelt worden wie die Könige." Dass es im in der Top Ten der Weltrangliste durch Simon Rösner vertretenen Deutschland wieder ein PSA-Turnier gibt, hält er für überfällig: "Ich denke, es scheitert weniger an den Sponsoren, sondern eher am Willen der potenziellen Veranstalter, so etwas auf die Beine zu stellen." Auch in der Gemeinde Brüggen wird das Engagement von Paul-Ludger Schmitz offenbar geschätzt. Die stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Wolters meinte nach der Siegerehrung: "Das war ein guter erster Schritt. Wenn Gemeinde und Veranstalter noch enger zusammenarbeiten, kann da sicher noch mehr draus werden." Paul-Ludger Schmitz möchte gerne eine Wiederholung. Die Gespräche mit dem Sponsor über eine Fortsetzung der Unterstützung will er möglichst schnell aufnehmen.

(RP)
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