Unsere Ehrenamtler Einen besonderen Riecher für Lauftalente

Viersen · Seit 1983 ist Antje Hass schon für den OSC Waldniel als Übungsleiterin im Einsatz. In dieser langen Zeit brachte die inzwischen 70-Jährige schon zahlreiche hochkarätige Athleten heraus.

Schwalmtal Seit 32 Jahren ist Antje Hass beim OSC Waldniel als Lauftrainerin tätig. Sie machte 1983 in Uerdingen den Fachtrainer für Leichtathletik. "Seit 1981 gingen wir als Familie in den OSC und fuhren als Eltern immer mit zum Zuschauen, wenn unsere Töchter Daniela und Corinna liefen. Oder wir halfen bei Veranstaltungen im Verein aus", sagt Antja Hass, die kürzlich ihr 70. Lebensjahr vollendete.

Ihr Ehemann Wolfgang war damals angesprochen worden, ob er nicht den Trainerschein für Leichtathletik machen wolle. Er hatte Spaß und Interesse daran. "Ich wollte die Wochenenden nicht alleine zu Hause verbringen und schloss mich an", erzählt sie. Anfangs hatte sie keine eigene Trainingsgruppe. Dann kamen zwei Neulinge: Inge Schäben und Yvonne Pollmanns. Die beiden verhalfen ihr zu einem erfolgreichen Start als Übungsleiterin: Beide wurden auf Anhieb in ihren Klassen Kreismeister über 800 Meter. Zu ihren erfolgreichsten Schülern zählen Mario Kröckert und Alexander Hahn. Beide wechselten wegen der besseren beruflichen Perspektiven und Trainingsmöglichkeiten zum Leichtathletik-Riesen Bayer Leverkusen. Darauf ist sie stolz: "Sie lernten bei mir das ABC des Laufens. Sie feierten Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene."

Sie kann nicht sagen, wie viele Sportler seitdem bei ihr trainiert haben. "Nicht jedes Talent konnte sich entwickeln, weil dann die psychischen Fähigkeiten fehlten." Momentan trainiert sie Kinder ab zwölf Jahren bis zur Jugend aufwärts. Aber auch einige Erwachsene holen sich bei ihr Trainingstipps. Sie freut sich, wenn sie frühere Läufer als Eltern mit ihren Kindern auf der Laufbahn wiedersieht. Es gab bei ihr eine Phase, da trainierte sie Läufer fünf- bis sechsmal die Woche, aber nachdem die erfolgreiche Jugendgruppe durch Ausbildung und Studium auseinanderfiel, unter anderen mit René Giesen, Kai Weyers, Sebastian Gisbertz und Martin Rohbeck, gibt sie nur noch dreimal die Woche Training auf der Laufbahn des Waldnieler Dr.-Ernst-van-Aaken-Stadions und begleitet die Kinder weiterhin zu Wettkämpfen. "Im Moment habe ich nur Läufer im Schüleralter, die ich erneut aufbaue. Einige Talente sind wieder dabei, aber sie brauchen ihre Zeit", sagt sie. Ziele steckt sie sich jedes Jahr aufs Neue: "Wichtig sind Erfolgserlebnisse. Für den einen bedeutet das Siege und Bestzeiten, für den anderen dabei zu bleiben und seine Schwächen zu überwinden. Für mich selbst ist es wichtig, fit zu bleiben und meine Begeisterung für den Laufsport zu behalten." Vor 25 Jahren lief sie ihren ersten Marathon in Berlin gleich unter vier Stunden, ihre Bestzeit über zehn Kilometer liegt bei unter 40 Minuten.

(off)
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