Handball Die neue Derby-Lust des TV Lobberich

Nettetal · In der Handball-Verbandsliga warten auf den TV Lobberich deutlich mehr Nachbarschaftsduelle als noch in der vorigen Saison in der Oberliga. Morgen geht's zum Beispiel zur TS Grefrath, nächste Woche kommt der TSV Kaldenkirchen.

 Stephan Harwardt wirft gegen die Reserve der Adler Königshof aufs Tor. Morgen steht in Grefrath das nächste Nachbarschaftsduell an.

Stephan Harwardt wirft gegen die Reserve der Adler Königshof aufs Tor. Morgen steht in Grefrath das nächste Nachbarschaftsduell an.

Foto: Jörg Knappe

Manchmal lässt sich sogar einem Abstieg etwas Positives abgewinnen. Für die Handballer des TV Lobberich, die den Weg aus der Oberliga in die Verbandsliga antreten mussten, ist das die Freude an den Nachbarschaftsduellen. Der Oktober liefert in dieser Hinsicht eine Serie von Höhepunkten für die Lobbericher. Morgen spielt die Mannschaft bei der TS Grefrath, eine Woche später kommt der TSV Kaldenkirchen bevor es dann zur TS St. Tönis geht. "Die Derbys sind schon cool. Das macht richtig Laune", sagt Lobberichs Trainer Christopher Liedtke.

In der Oberliga waren die Derbys mangels Konkurrenz aus der Region für Lobberich dünn gesät. Mit Ausnahme des TV Vorst, der nun auch in der Verbandsliga auf Punktejagd geht, waren Adler Königshof oder Borussia Mönchengladbach die einzigen Konkurrenten in der Nähe. Das ist in der neuen Liga nun ganz anders. Die meisten Spieler haben schon in der Jugend gegen die Konkurrenten aus der Nachbarschaft gespielt, ehe die Wege auseinandergingen. Nun kreuzen sie sich wieder.

"Das wird ein heißer Fight", sagt Liedtke vor dem Spiel in Grefrath. Er erinnert sich noch ganz genau daran, dass der TVL in der Vorsaison im Viertelfinale des Kreispokalwettbewerbes in Grefrath 27:28 verlor. "Gereon Heesen hat da bestimmt zehn oder zwölf Tore geworfen. Ihn in den Griff zu bekommen, wird der Schlüssel zum Erfolg sein", sagt Liedtke. Linkshänder Gereon Heesen spielt wie sein Bruder Robert im Rückraum der Grefrather eine zentrale Rolle. Die Grefrather seien vor allem zu Hause eine Macht. In der vorigen Saison haben sie vor heimischer Kulisse die meisten Spiele gewonnen. Im ersten Heimspiel dieser Saison bestätigte die Mannschaft das trotz ihrer knappen 26:27-Niederlage gegen den TuS TD Lank. "Viele stolpern da. Grefrath darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das ist harzfreie Zone, darauf müssen wir uns einstellen", sagt Liedtke und ließ deshalb in dieser Woche ganz bewusst mit sauberen Bällen trainieren. Außerdem müssen sich die Lobbericher darauf vorbereiten, gegen eine offensive Deckung zu spielen.

Die Basis zum Erfolg aber wollen die Lobbericher in ihrer eigenen Defensive legen. "Zurzeit haben wir die beste Abwehr. Darauf müssen wir aufbauen", sagt Liedtke. Lobberich kassierte in den bisherigen zwei Spielen 44 Gegentore. Alle Kontrahenten mussten mehr Gegentreffer hinnehmen. Die Gründe für die Stärke seine Mannschaft in der Abwehr liegen für Liedtke in den vielen Testspielen gegen höherklassige Gegner. "Da muss man dann schon anders zupacken", sagt er. Dennis Föhles und Alex Hankmann lösten ihre Aufgaben sehr gut. "Sie bilden einen super Innenblock. Aber es kommt auch auf gute Absprachen an und zwei gute Torhüter. Es gibt den Spielern noch mehr Sicherheit, wenn sie wissen, dass Fehler von den Torhütern auch ausgebügelt werden können", sagt der Trainer. Ein Sieg in Grefrath wäre jedenfalls die perfekte Vorbereitung auf das Stadtderby gegen Kaldenkirchen.

(wiwo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort