Sportler Des Monats Tom Büschges Ausnahmetalent will Golfprofi werden

Viersen · Der 18-jährige Hinsbecker spielt nach einer starken Saison das Finale einer internationalen Turnierserie in den USA.

 Eine Mütze braucht Tom Büschges aktuell nicht. Er spielt ab Freitag ein internationales Jugendturnier im US-amerikanischen South Carolina.

Eine Mütze braucht Tom Büschges aktuell nicht. Er spielt ab Freitag ein internationales Jugendturnier im US-amerikanischen South Carolina.

Foto: Büschges

Nettetal Während die meisten heimischen Golfspieler angesichts der widrigen Wetterverhältnisse gegenwärtig kaum Möglichkeiten finden, ihrem Sport sinnvoll nachzugehen, fiebert Tom Büschges seinem Saisonhöhepunkt 2017 entgegen. Das Hinsbecker Golftalent vom GC Haus Bey hat bei der Evolve Spanish Junior Championchip im spanischen Taragona seinen ersten internationalen U18-Titel geholt und sich für das Jahresabschluss-Turnier der Global-Junior-Golfserie in den USA qualifiziert. Begleitet von seinem Vater Marcus Büschges stieg der 18-Jährige vergangenen Samstag in Frankfurt in den Flieger nach South Carolina, wo er von Freitag bis Sonntag mit den erfolgreichsten Nachwuchsspielern der Welt das "Greg Norman Golf Acadamy Invitational" spielt. Das internationale US-Jugendturnier in North Myrtle Beach ist zugleich der bisherige Höhepunkt in der bemerkenswerten, sechsjährigen Golfer-Laufbahn von Tom Büschges - und es soll sicher nicht der letzte bleiben.

Als Junge hatte das Ausnahmetalent eigentlich zunächst beim TV Lobberich mit Handball begonnen, war dann aber zum Fußball zu Rhenania Hinsbeck gewechselt. Weil der Funke bei beiden Sportarten aber nicht so richtig überspringen wollte, schaute sich Tom weiter um und wurde mit zwölf Jahren auf den Golfsport aufmerksam. Da er schon damals in der Hinsbecker Sektion Schlöp in einem umgebauten Bauernhof wohnte, konnte er die Golfer im benachbarten GC Haus Bey ständig beobachten und wurde neugierig. Bereits nach den ersten "Schnupper-Einheiten" war ihm klar, dass dies genau seine Berufung war. "Das hat sich gleich so gut und vertraut angefühlt und war genau mein Ding", erinnert Büschge.

Schnell wollten zunächst sein jüngerer Bruder Tilo und wenig später auch seine Mutter Petra und Vater Marcus wissen, was er da in seiner Freizeit treibt, ließen sich ebenfalls inspirieren und sind bis heute ebenfalls leidenschaftliche Golffreunde. Mittlerweile hat Tom Büschges ein exzellentes Handicap von 1,1 unter Par erreicht und liegt damit auf Platz 13 der deutschen Jugendrangliste. Zum Vergleich: die weltbesten Profis wie Dustin Johnson, Jordan Spieth oder Justin Thomas wurden mit Handicaps von 4 bis 6 unter Par zu Profis. Toms Bruder Tilo, der in diesem Tagen seinen 17. Geburtstag feiert, besitzt übrigens immerhin schon ein starkes Handicap von 3 über Par. "Tilo verfügt über enormes Talent und ist mir eng auf den Fersen, doch noch kann ich ihn meist distanzieren", sagt der größere Bruder.

Doch Tom will weitaus mehr und seine Grenzen austesten. Mit seinen Trainern beim GC Haus Bey arbeitet er nahezu täglich an seinen Defiziten. Zudem hat er in dem erfahrenen Pro Geoff Longhrey aus Irland temporär einen sehr erfahrenen Coach an seiner Seite, der ihn in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf ein höheres Level heben konnte.

Dass dabei die Schule nicht zu kurz kommt, darauf achten seine Eltern akribisch. "Die Gesamtschule Breyell bringt mir viel Verständnis entgegen, hat mir jetzt sogar diese USA-Reise ermöglicht, obwohl noch gar keine Ferien sind", sagt Tom Büschges und ergänzt: "Das geht natürlich nur, wenn meine Noten stimmen. Doch momentan verfüge ich über einen Notenschnitt von 2, und im nächsten Mai möchte ich ein gutes Abitur bauen." Anschließend will sich der Nachwuchsgolfer aber zunächst voll auf seine Golfkarriere konzentrieren und ausloten, wohin ihn seine Begabung noch führen kann. "Ich würde gerne Profi werden, dafür noch intensiver trainieren und zunächst kleinere Profiturniere spielen. Ich habe als Spätstarter in den letzten Jahren stets rasant aufgeholt und will sehen, wo meine Grenzen liegen", erklärt der Hinsbecker.

Dazu gehöre übrigens auch, so Büschges, dass ihm mit den Herren des GC Haus Bey eine gute Saison als Aufsteiger erstmalig in der Regionalliga gelingt. Für den Fall, dass sich die angepeilte Golfkarriere als Profi nicht verwirklichen lassen sollte, hat Tom Büschges auch schon einen Plan B: "Dann studiere ich Sportmanagement oder Sportmarketing und spiele Golf als Amateur weiter."

(RP)
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