Lokalsport Aus für Squash-Tigers in Brüggen offiziell

Brüggen · Das Grenzland verliert seinen einzigen Bundesligisten. Nach einem monatelangen Streit hinter den Kulissen steht nach der Jahreshauptversammlung fest, dass das Team nach Eschweiler wechselt. Viele Mitglieder bleiben aber in Brüggen.

 Weltklassespieler Piedro Schweertman (l.) wird künftig nicht mehr in Brüggen zu sehen sein. Die Bundesligamannschaft, die bisher für die Squash-Tigers spielte, wechselt komplett nach Eschweiler.

Weltklassespieler Piedro Schweertman (l.) wird künftig nicht mehr in Brüggen zu sehen sein. Die Bundesligamannschaft, die bisher für die Squash-Tigers spielte, wechselt komplett nach Eschweiler.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Der große Showdown zwischen Udo Thäsler und Paul-Ludger Schmitz blieb bei der Jahreshauptversammlung der Squash-Tigers Brüggen im Mönchengladbacher Sportpark-West aus. Thäsler als Vorsitzender der Tigers und Schmitz als Betreiber der bisherigen Tigers-Spielstätte Insel Brüggen waren die beiden Kontrahenten in einem Richtungsstreit, der letztlich dazu geführt hat, dass die Erfolgsgeschichte des kleinen Vereins in der Burggemeinde zu Ende geht. Die Mitglieder sprachen sich mit deutlicher Mehrheit für den im Vorfeld erarbeiteten Kompromiss aus, dass die Bundesligamannschaft nach Eschweiler wechselt und ein kleiner Teil der Squash-Tigers sich in Mönchengladbach ansiedelt. Dafür schließen sich die Jugend sowie das bisherige Seniorenteam und die Regionalligamannschaft dem in der Insel angesiedelten Reha- und Sportverein Brüggen an.

Auslöser für die Unstimmigkeiten im Verein war, dass Paul-Ludger Schmitz im Jahr 2015 vorgeschlagen hatte, über eine Fusion zwischen den Squash-Tigers und dem RS Brüggen nachzudenken, um für eine breitere Basis zu sorgen. Als Udo Thäsler ziemlich deutlich zum Ausdruck brachte, dass er davon nichts hält, bildeten sich zwei Lager. Für zusätzliche Brisanz hatte im Vorfeld der Jahreshauptversammlung gesorgt, dass Schmitz juristisch relevante Vorwürfe gegen Thäsler erhoben hatte. Deswegen war auch der erste Termin am 16. Februar abgesagt worden. So hatten beide Seiten genug Zeit, um sich vorzubereiten. Letztlich erschienen laut Schmitz in Mönchengladbach 20 von 26 stimmberechtigten Mitgliedern. "Das ist für einen kleinen Verein eine gute Quote. Aber da sind Leute aufgetaucht, die ich vorher noch nie gesehen habe. So hatten die Positionen von Udo Thäsler immer eine Mehrheit. Für Argumente war da kein Platz", sagte Paul-Ludger Schmitz, der mit den sechs Stimmen seiner Mitstreiter bei allen Abstimmungen unterlegen war. "Aber das war ein demokratischer Vorgang. Das muss ich akzeptieren."

Klar, dass der in seinem Amt bestätigte Udo Thäsler mit dem Ausgang der Versammlung zufrieden war: "Wir haben im Vorfeld die beste Lösung erarbeitet. Und ich bin froh, dass sich die beste Lösung durchgesetzt hat." Als Grund für den Abschied des Bundesligateams führte er ins Feld, dass es in Brüggen - anders als jetzt in Eschweiler - nicht gelungen sei, neue Sponsoren zu finden. Zudem habe es auch unzufriedene Hobbyspieler gegeben, die jetzt mit ihm nach Mönchengladbach umziehen. "Im Grunde ist es doch positiv, dass aus einem Verein jetzt zwei Vereine entstanden sind und jeder seine Vorstellungen umsetzen kann", erklärte Thäsler. Immerhin hatten die beiden "Streithähne" nach der Versammlung die Größe, sich zusammenzusetzen, um die Umsetzung der Abstimmungsergebnisse zu besprechen. Beim RS Brüggen steht die konstituierende Versammlung der Squash-Abteilung am 3. Juni auf dem Programm. "Wir wollen in den nächsten ein, zwei Jahren Strukturen aufbauen, um uns breiter aufzustellen", betonte Paul-Ludger Schmitz. Einen ersten Schritt sind die Brüggener schon gegangen. In Gestalt von Roel Toelner wurde ein Trainer verpflichtet, der in den Niederlanden schon Topspieler herausgebracht hat. Schmitz: "Das kostet Geld, ist aber der einzige Weg, der nach vorne führt."

(RP)
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