Kreis Viersen Spatenstich für neues Brückenbauwerk

Kreis Viersen · Der Wasser- und Bodenverband Mittlere Niers baut die Querung des sogenannten Zweigkanals neu. Sie ersetzt ein über hundert Jahre altes Bauwerk über der "Hofflöth", einem Vorfluter zur Niers, das massiv beschädigt war

 Hans Josef Windbergs (v.l.), Jörg Friedenberg, Manfred Jakobs, Georg Gellissen, Paul Linßen und Peter Joppen trafen sich gestern auf der Brücke, die jetzt abgerissen wird. Seit 2015 war sie aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Hans Josef Windbergs (v.l.), Jörg Friedenberg, Manfred Jakobs, Georg Gellissen, Paul Linßen und Peter Joppen trafen sich gestern auf der Brücke, die jetzt abgerissen wird. Seit 2015 war sie aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Foto: Kaiser

Es ist am Mittag bereits 35 Grad heiß. Davon lassen sich allerdings Manfred Jakobs und Paul Linßen, die beim Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers für die Gewässerunterhaltung zuständig sind, überhaupt nicht beeinflussen. Sie haben sich die dicke und sichere Arbeitskleidung übergezogen, bauen gerade ein kleines Brückenbauwerk ab, etwa 500 Meter von der Clörather Mühle entfernt.

Es ist eine grenzüberschreitende und schweißtreibende Tätigkeit, genau auf der Grenze zwischen Tönisvorst und Viersen. Von den beiden Kommunen sind gestern Georg Gelissen, der in Viersen die Abteilung "Zentrale Bauverwaltung" leitet, und Jörg Friedenberg, Leiter des Tönisvorster Abwasserbetriebes, gekommen. Sie haben es bereits vorab mit dem Bodenverband abgesprochen: Das neue Brückenbauwerk wird etwa um vier Meter versetzt, so dass dann die Querung des sogenannten Zweigkanals an dieser Stelle alleine auf Viersener Gebiet liegen wird. Die beiden Kommunen tragen gemeinsam die Kosten von rund 50.000 Euro.

Bereits 2015 war den Verantwortlichen des Bodenverbandes aufgefallen, dass das über hundert Jahre alte Bauwerk über der "Hofflöth", einem der Vorfluter zur Niers, eklatante bauliche Mängel und Risse aufwies. Aus Sicherheitsgründen wurde die Brücke dann im November 2015 gesperrt. "Seit diesem Zeitpunkt mussten vor allem die Landwirte einige Umwege in Kauf nehmen", äußerte Hans Josef Windbergs, der beim Bodenverband der Betriebsleiter für die Technik ist. Vorstandsvorsitzender Peter Joppen (Vorst) geht wie Windbergs davon aus, dass die neue Querung in etwa drei Wochen fertig ist.

Der alte Überweg über die "Hofflöth" befindet sich genau an der Schnittstelle von zwei Wirtschaftswegen. Sie heißen "Clörath" auf Tönisvorster und "Clörather Mühle" auf Viersener Gebiet. Dagmar Spona vom Wasser- und Bodenverband erklärt: "Wir werden das Gewässer an dieser Stelle etwa renaturieren, das Profil etwas breiter machen, die Böschungen etwas abflachen, damit dies alles etwas durchlässiger wird." Hinzu kämen zur Gewässerbeschattung und als Lebensraum für Insekten oder Vögel Pflanzen und der Einbau von Totholz.

Die Planung, Bauausführung und Überwachung liegt in der Zuständigkeit des Verbandes. Windbergs: "Da mit dem Neubau der Brücke eine komplette Sperrung der Wirtschaftswege auch für den Fuß- und Radverkehr verbunden ist, haben wir den Zeitplan eng gesteckt." So soll die Baumaßnahme voraussichtlich am 16. Juni beendet sein. Die Gewässerunterhaltung geht in diesem Jahr an einigen anderen Punkten weiter. So werden am Gewässer im Bereich Neuwerk in Mönchengladbach Sohlschalen entnommen, damit dadurch eine Vegetation entstehen kann. Im Bereich des "Münchheider Grabens" in Willich wird außerdem ein Brückenbauwerk erneuert und am Gewässer ein Bereich von etwa 200 laufenden Metern naturnah angelegt. Ferner sollen ebenfalls noch 2017 am Gewässer der Willicher Flöth im Bereich Clörath auf Tönisvorster Gebiet etwa 80 laufende Meter naturnah gestaltet werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort