Brüggen So süß ist der Nachwuchs im Tierpark

Brüggen · Heidschnucke, Jakobsschaf, Axishirsch und Känguru haben in Brüggen Junge bekommen. Noch werden die Kleinen von ihren Müttern gesäugt. In wenigen Wochen werden sie Heu fressen können.

 Nachwuchs gibt es bei den Bennett-Kängurus (oben), bei den Jakobsschafen (unten links), bei den Axishirschen (unten Mitte) und bei den Heidschnucken (unten rechts).

Nachwuchs gibt es bei den Bennett-Kängurus (oben), bei den Jakobsschafen (unten links), bei den Axishirschen (unten Mitte) und bei den Heidschnucken (unten rechts).

Foto: Franz-Heinrich Busch

Im Brüggener Natur- und Tierpark sind zwei Känguru-Damen Mutter geworden: Aus ihren Beuteln strecken die Jungtiere neugierig ihre Köpfchen hervor. Wenn Mama im Gehege herumhüpft, schaukelt das Kleine im Beutel ordentlich mit. Manchmal lugt neben dem Köpfchen auch noch ein Bein oder der kleine Känguru-Schwanz hervor.

Ob es bei diesen beiden Känguru-Babys in diesem Jahr bleiben wird, kann Tierpark-Inhaberin Helga Kerren noch nicht sagen. Denn eine Känguru-Mutter hat vier Zitzen. Sie kann damit zwei Jungtiere unterschiedlichen Alters gleichzeitig säugen - und beide Babys im Beutel versorgen. Also kann es sein, dass neben den jetzt so aufmerksam aus den Beuteln schauenden Kleinen zwei weitere Junge heranwachsen.

Brüggen: So süß ist der Nachwuchs im Tierpark
Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Im Natur- und Tierpark ist der Frühling gekommen. Fast alle Tiere haben das Winterquartier schon wieder verlassen. Einzig die Papageien sind noch drinnen - für sie sei es noch zu kalt, sagt Tierpark-Chef Stefan Kerren. Und die Totenkopfäffchen, die eigentlich in Bolivien und Peru heimisch sind, laufen durch die Katzenklappen in ihrem Gehege zwar gelegentlich nach draußen, doch dort ist es für sie derzeit noch zu ungemütlich: "Sie sitzen da und wickeln den Schwanz um sich wie einen Schal, weil ihnen so kalt ist", sagt Helga Kerren. Steigen die Temperaturen auf 17 Grad, lassen sich die Affen dann wieder häufiger draußen blicken.

Wenige Wochen alt ist der Nachwuchs bei den Axishirschen. Dort hüpft ein Jungtier auf staksigen Beinen umher, es folgt der Mutter auf Schritt und Tritt. Bei den Heidschnucken ist ein "Osterlamm" zur Welt gekommen, wie Stefan Kerren schmunzelnd bemerkt. Das Lämmchen ist pechschwarz. Schwarz-weiß gefleckt wie Milchkühe sind Caruso und Othello, die kleinen Jakobsschafe. Sie sind zwei beziehungsweise drei Wochen alt und erkunden längst gemeinsam das Gelände - Jakobsschafe sind sehr gesellig. Auch bei den Hirschziegenantilopen ist die Kinderstube größer geworden: Im Winter schon kamen zwei Jungtiere zur Welt, vor vier Wochen kam ein weiteres Junges hinzu. Noch werden die Babys von ihren Müttern gesäugt, mit frischem Grün können die Kleinen noch nicht viel anfangen, erklärt Helga Kerren. "Sie kauen zwar manchmal auf Heu oder Blättern herum, wissen damit aber nichts anzufangen. Im Laufe der ersten drei Monate kommen sie dann auf den Geschmack." Sehr beliebt sind im Tierpark auch die Ziegen, die im Gehege von Besuchern gefüttert und gestreichelt werden können. Sie erwarten ihren Nachwuchs für den Sommer.

Brüggen: So süß ist der Nachwuchs im Tierpark
Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Während die Freude über die Neugeborenen groß ist, machen sich die Kerrens auch Gedanken über die älteren Tiere. Ein Sorgenkind ist die Kragenbärin Antonella, die inzwischen 30 Jahre alt ist. Ihr Partner starb vor vier Jahren an Altersschwäche. Im Winter begann Helga Kerren schon, nach einem anderen Zuhause für Antonella Ausschau zu halten. Doch die alte Dame an einen Park abzugeben, in dem sie sich mit anderen Bären, vielleicht sogar anderer Rasse, auseinandersetzen müsste, kommt nicht in Frage. "Das tue ich ihr nicht mehr an", sagt sie. "Das bringe ich nicht übers Herz." In freier Wildbahn seien Kragenbären Einzelgänger. Und wenn Antonella dann auf dem Rücken im Gehege liege, sich die Sonne auf den Bauch scheinen lasse, "dann geht es ihr gut", sagt Helga Kerren, "und dann ist das auch okay".

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Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Ebenso okay ist es, dass auf der Wiese ein blindes Pony seine Runden zieht. Um das Tier müssen sich Besucher keine Sorgen machen, sagt Helga Kerren: Robbie könne zwar nicht sehen, komme mit seinem jüngeren Kumpel aber gut klar und laufe nicht versehentlich gegen Bäume. Im Tierpark soll Robbie seinen Lebensabend genießen dürfen.

(RP)
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