Niederkrüchten Seniorenwohnen am Lindbruch

Niederkrüchten · Hans Wilhelm Janissen will am Lindbruchplatz einen Neubau mit Café und barrierefreien Wohnungen errichten. Hier, wo die Natur ins Dorf hineinragt, soll ein Ort zum Genießen und Verweilen entstehen. Die Politik ist hoch erfreut.

 Der Neubau (mit Solarmodulen auf dem Dach) fügt sich in die südwestliche Ecke des Lindbruchplatzes. Zum Weiher hin ermöglicht eine Außenterrasse ungehinderte Blicke in die Natur.

Der Neubau (mit Solarmodulen auf dem Dach) fügt sich in die südwestliche Ecke des Lindbruchplatzes. Zum Weiher hin ermöglicht eine Außenterrasse ungehinderte Blicke in die Natur.

Foto: Hermanns

Ein Stück Kuchen mit einem duftenden Kaffee auf einer sonnenbeschienenen Terrasse. Der Blick schweift über die von Kopfweiden gesäumte Uferpromenade. Kinder mit einem Eis in der Hand sitzen auf dem Holzdeck und lassen die Beine ins klare Wasser des Lindbruchweihers baumeln. Es ist ein verlockendes Szenario — und es könnte im Herzen Niederkrüchtens bald Realität werden. Im Zuge der Neugestaltung und Revitalisierung des Lindbruchweihers möchte der Investor Hans Wilhelm Janissen auf dem Lindbruchplatz einen Ankerpunkt schaffen. Er plant einen Gebäudekomplex mit einem Café und acht barrierefreien Wohnungen von 55 bis 90 Quadratmeter Größe.

Janissen, der unter anderem die St.-Antonius-Residenz in Waldniel errichtete und dem Viersener Hauptbahnhof neues Leben einhauchte, geriet im Planungsausschuss regelrecht ins Schwärmen. Der Lindbruch sei "ein Kleinod — Natur pur mitten im Ort." Hier sei das Herz von Alt-Niederkrüchten, ergänzte Architekt Karl-Heinz Gaudlitz, aber es schlage eben noch nicht so richtig. Als Schrittmacher soll nun das neue Café dienen. Ein Nebeneffekt, so Gaudlitz: Ein belebtes Café könne eine gewisse soziale Kontrolle gewährleisten und die am Lindbruch bekannten Probleme mit lautstarken, pöbelnden Jugendlichen unterbinden.

Der Neubau soll im hinteren, südwestlichen Bereich des Lindbruchplatzes entstehen. Im Erdgeschoss soll auf 170 Quadratmeter Fläche ein Café eingerichtet werden. Zur Wasserfläche des Lindbruchs hin öffnet sich eine Außenterrasse. Drinnen sorgt eine großzügige Verglasung für Wintergarten-Atmosphäre und für ungehinderte Blicke in die Natur. Gleichzeitig befriedigt Janissen die steigende Nachfrage nach seniorengerechten, barrierefreien Wohnungen. Zwei Wohnungen sollen im Erdgeschoss entstehen, vier im Obergeschoss und zwei im Dachgeschoss. Ein Aufzug stellt durchgängige Barrierefreiheit sicher.

Die Politik zeigte sich durchweg angetan bis begeistert über die Pläne. Johannes Wahlenberg (CDU) sprach von einem "guten Ansatz", um den Lindbruch zu beleben. In Verbindung mit der Neugestaltung des Lindbruchweihers sei das Café "der Punkt aufs i", meinte Jörg Stoltze (SPD). Wohlmeinende Kritik und Anregungen gab es in Detailfragen. Einige Politiker äußerten die Sorge, dass der im Entwurf recht wuchtig wirkende Komplex zu groß für den Lindbruchplatz sein könnte. Auch die Frage nach Auto-Stellplätzen für Bewohner und Café-Besucher wurde gestellt.

Gaudlitz und Janissen betonten indes, dass der im Ausschuss gezeigte Entwurf noch sehr grob sei. Detailfragen würden dann bei der Konkretisierung des Projekts aufgegriffen.

(jo-s)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort