Niederkrüchten Schul-Umzug kostet 1,45 Millionen Euro

Niederkrüchten · Die Grundschule Niederkrüchten zieht in das Gebäude der früheren Hauptschule um. Zum Schuljahr 2019/20 soll dort der Unterricht starten. Für de Alt-Standort an der Dr.-Lindemann-Straße gibt es bereits Pläne

 Im Jahr 2012 wurde die Hauptschule am Oberkrüchtener Weg in Niederkrüchten geschlossen. Für das neue Schuljahr waren damals nur fünf Kinder angemeldet worden. Jetzt soll dort die katholische Grundschule einziehen.

Im Jahr 2012 wurde die Hauptschule am Oberkrüchtener Weg in Niederkrüchten geschlossen. Für das neue Schuljahr waren damals nur fünf Kinder angemeldet worden. Jetzt soll dort die katholische Grundschule einziehen.

Foto: Busch

Der geplante Umzug der katholischen Grundschule Niederkrüchten (KGS) ins ehemalige Hauptschulgebäude wird für die Gemeinde zu einem finanziellen Kraftakt, birgt aber auch große Chancen. Um den früheren Hauptschulbau für die Erfordernisse eines modernen Grundschulbetriebs mit zwölf Klassenräumen, Fachräumen, Mensa und dem Platzbedarf für Inklusion und Übermittagbetreuung zu ertüchtigen, muss die Gemeinde 1,45 Millionen Euro in die Hand nehmen, erläuterte die Verwaltung im Schulausschuss. Rund 660.000 Euro davon kann die Gemeinde aber aus Landesmitteln finanzieren. Diesen Betrag erhält Niederkrüchten aus dem Programm "Gute Schule 2020". Damit bleibt ein Eigenanteil von etwa 800.000 Euro.

Auf Nachfrage von Marianne Lipp (Grüne) versicherte Andre Janßen vom Schulamt, dass die Gemeinde die Grundschule Elmpt und die Realschule in puncto Ausstattung nicht im Stich lassen werde, auch wenn nun die Mittel aus dem Programm "Gute Schule 2020" komplett in den Umzug der KGS fließen.

Klar ist: Die Gemeinde muss handeln, denn die Grundschule auf der Dr.-Lindemann-Straße platzt aus allen Nähten. Das zeigt auch die Raumanalyse des Beratungsunternehmens Garbe & Lexis, das den Schulentwicklungsplan für die drei Westkreisgemeinden erstellt hat. In der KGS stehen statt der benötigten zwölf nur elf Klassenräume zur Verfügung. Ausgewiesene Inklusionsräume gibt es nicht, zudem ist die Schule nicht barrierefrei. Der eigentliche Psychomotorik-Raum wird als PC-Raum genutzt. Die Bibliothek wurde räumlich getrennt, um Platz für die Ganztagsbetreuung zu schaffen.

Diese Probleme können im alten Hauptschulgebäude gelöst werden. Dort stehen ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung. Um Barrierefreiheit sicherzustellen, wird ein Aufzug eingebaut. Angesichts der Raumnot in der KGS signalisierten Johannes Wahlenberg (CDU) und Marco Goertz (SPD) Zustimmung für die Umzugs- und Umbaupläne. Der Schulausschuss gab einstimmig grünes Licht.

Janßen hält es für realistisch, dass die katholische Grundschule zum Beginn des Schuljahres 2019/20 den Unterrichtsbetrieb im dann fertig umgebauten Hauptschulgebäude am Oberkrüchtener Weg aufnehmen kann. Mit Blick auf das bisherige Grundschulgebäude an der Dr.-Lindemann-Straße, das durch den Umzug frei wird, stellte Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) eine geradezu ideale Folgenutzung in Aussicht. Hier könnten in optimaler Lage Altenwohnungen entstehen. Gerade in Alt-Niederkrüchten gibt es bisher viel zu wenig Möglichkeiten für seniorengerechtes Wohnen. Einen namhaften Investor konnte Wassong ebenfalls präsentieren: Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) will das Gelände erwerben und dort im Rahmen einer Neubebauung Altenwohnungen errichten. Das hat Wassong schriftlich: Die GWG bekräftigt ihr Vorhaben in einem "Letter of Intent" (Absichtserklärung). In dem Schreiben erklärt die GWG auch, "dass wir den nötigen Grundbesitz von der Gemeinde zu den zu diesem Zeitpunkt gültigen Bodenrichtwert erwerben werden".

(jo-s)
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