Niederkrüchten Schüler bauen Roboter aus Lego

Niederkrüchten · Die "Stormminders" der Realschule Niederkrüchten programmieren Roboter. Beim zdi-Roboterwettbewerb belegten sie auf Regionalebene den siebten Platz.

 Die Stormminders sind Benjamin (14), Philip (14), Benedikt (14), Jan (16), Nils (15) und Luca (15 - nicht auf dem Bild).

Die Stormminders sind Benjamin (14), Philip (14), Benedikt (14), Jan (16), Nils (15) und Luca (15 - nicht auf dem Bild).

Foto: Heike Ahlen

Im Februar musste Ilka Broekmann, stellvertretende Schulleiterin und Informatik-Lehrerin an der Realschule Niederkrüchten, einmal richtig schnell sein. Denn die Plätze im zdi-Roboterwettbewerb sind heiß begehrt. Wenige Minuten, nachdem sich das Anmeldefenster geöffnet hat, geht erfahrungsgemäß nichts mehr. Die "Stormminders" - sechs Acht- und Neuntklässler der Schule - haben es aber geschafft, am Wettbewerb teilnehmen zu dürfen.

In der achten Klasse sind die Roboter, die man aus Legosteinen bauen kann, Thema im Unterricht. Wer dann mehr machen möchte, kann sich für die Arbeitsgemeinschaft anmelden. Vom Veranstalter gibt es eine Matte, auf der der Roboter sich bewegen kann, und einen Aufgabenkatalog, in dem "Missionen" stehen, die der Roboter erfüllen soll, und die je nach Schwierigkeitsgrad mit unterschiedlich vielen Punkten bewertet werden. In diesem Jahr ging es um die Nachhaltigkeit bei der Nahrung. Äpfel auf der Wiese einsammeln, an die Schule und zum Markt bringen, eine Biogasanlage mit Bio-Material beliefern, Milch und Erdbeeren zum Markt schaffen - das sind nur einige der Aufgaben.

Am Anfang steht die Frage: Wie soll der Roboter aussehen? Fährt er auf Rädern oder mit Ketten? Welche Anbauteile liegen zum Auswechseln zwischen den einzelnen Missionen bereit? Dann schließt sich die Frage an, wie das Programm aussehen muss, das dafür sorgt, dass der Roboter tatsächlich auch so über die Matte fährt, wie er das muss, dass er Äpfel an einer Stelle einsammelt und an einer anderen wieder ablegt. "Am Ende haben wir uns sehr häufig getroffen, ganz am Schluss sogar statt Unterricht", erzählt der 15-jährige Nils. Der 14-jährige Philip hat jede Freistunde in dem Raum verbracht, in dem die Rechner zum Programmieren stehen und die Teile zum Bauen liegen.

Immer wieder Sekunden stoppen - wie lange muss der Roboter in eine Richtung fahren? Um wie viel Grad soll er sich dann drehen? Die Jungen sind richtige Experten, schreiben einfache Programme in Minutenschnelle. "Man kann auch einen Geräusch-Chip einbauen, dann sorge ich mit einem Klatschen dafür, dass er von der Vorwärtsfahrt auf die Rückwärtsfahrt umschaltet", erläutert Philip. Spricht's, geht an den Rechner, zieht mit der Maus ein paar Programmbausteine zusammen, baut den entsprechenden Chip an den Roboter, überträgt die Daten und setzt das Werk auf den Boden. Und siehe da: Tatsächlich reagiert der Roboter auf Klatschen.

Im Wettbewerb kommt es auf eine gute Kombination und saubere Arbeit an. Auf der Matte gibt es die "Base" - wenn der Roboter dort steht, darf das Team ihn anfassen, ansonsten sind die Hände tabu. Seine Missionen muss der Roboter allein erledigen. Nicht alles hat geklappt im Wettbewerb, aber vieles. So landete das Team aus Niederkrüchten am Ende auf dem siebten Platz. Aber die Jungen sind sicher: Auch im nächsten Jahr wird ihre Lehrerin bei der Anmeldung wieder schnell sein, und bis auf Jan, der mit 16 Jahren die Altersgrenze erreicht hat, dürfen auch alle wieder dabei sein, wenn es darum geht, den Roboter Missionen erfüllen zu lassen.

(hah)
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