Viersen Schnelles Internet für ganz Viersen

Viersen · Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller unterschrieb einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser. Damit soll der flächendeckende Ausbau im Stadtgebiet folgen. Das Unternehmen investiert rund 50 Millionen Euro

 Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Marco Westenberg, Regionalleiter der Deutschen Glasfaser, bei der Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Stadt Viersen und dem Unternehmen.

Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Marco Westenberg, Regionalleiter der Deutschen Glasfaser, bei der Unterzeichnung des Vertrags zwischen der Stadt Viersen und dem Unternehmen.

Foto: Jörg Knappe

Die Stadt Viersen hat in einem Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser beschlossen, einen raschen Breitbandausbau im Stadtgebiet Viersen zu unterstützen. Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) betonte, dass das Ziel ein flächendeckender Ausbau in der Gesamtstadt sei. Dazu zählten auch die derzeit ausreichend versorgten Gebiete. In den nächsten Jahren sei diese Technik nicht mehr ausreichend. "Wenn wir die Chance, die die unterschiedlichen Anbieter bereitstellen, nicht nutzen, laufen wir Gefahr, als Wirtschafts- und Wohnstandort unattraktiv zu werden", sagte die Bürgermeisterin. Das Glasfasernetz soll eine höhere Internetgeschwindigkeit schaffen.

In der Stadt Viersen sollen komplett neue Glasfasern verlegt werden. "Und das bis in die Wohnungen", sagt Marco Westenberg vom Unternehmen Deutsche Glasfaser. Dabei soll das gesamte Stadtgebiet mit allen 45 Ortschaften ausgebaut werden. Dazu zählen auch die kleineren Orte, wie etwa Dornbusch. 97 Prozent aller Haushalte sollen dabei erreicht werden. Wichtig sei aber auch der Ausbau in Schulen, Kindergärten und kleineren Unternehmen, sagt Westenberg. Der Zeitraum des Ausbaus ist auf drei bis vier Jahre angelegt, da so viele Ortschaften erreicht werden sollen und ein immenses Volumen ansteht. "Das schafft man nicht in ein oder zwei Monaten", sagte Westenberg. Insgesamt liegen die Kosten bei rund 50 Millionen Euro. Die Orte sind in vier Teile getrennt mit jeweils 7000 bis 8000 Haushalten. Für jeden Teil stehen Kosten von ungefähr 13 Millionen Euro an.

Bevor die Glasfaser verlegt wird, werden noch Nachfragebündelungen erfolgen, sagt Westenberg. Außerdem solle das Produkt vermarktet werden. Dies geschehe insbesondere durch Informationen der Stadt zu den Möglichkeiten und Chancen, die der Ausbau des Internets für die Stadt Viersen bedeutet.

Für den Anfang des Projektes müssen mindestens 40 Prozent der Bevölkerung zustimmen. Neben den 45 Orten sollen auch elf Gewerbegebiete erreicht werden. In Mackenstein seien schon erste Verträge geschlossen worden und man könne mit dem Projekt starten, sagt Westenberg. Der Kooperationsvertrag mit Viersen sei wichtig, da es um immense Investitionen gehe, sagt Westenberg, es handele sich also um ein "seriöses Geschäft". In einigen Gebieten, zum Beispiel in Grefrath, habe die Deutsche Glasfaser bereits erfolgreich Netze gebaut.

Thomas Küppers, Abteilungsleiter der Wirtschaftsförderung in Viersen, lobt den Mut der Deutschen Glasfaser: "Die Deutsche Glasfaser hat die Entscheidung getroffen das unternehmerische Risiko zu tragen." Die Digitalisierung sei bereits omnipräsent. Deshalb richtet Küppers einen Appell an alle, das Projekt zu unterstützen und mitzumachen. "Sonst werden wir in wenigen Jahren das Rücklicht darstellen", sagte Küppers.

Zum Plan erklärte Bürgermeisterin Anemüller, dass es zunächst um die Interessensbekundungen gehe. Die Stadt werde den Appell verstärken und mit den Menschen sprechen und schreiben. Es liege auch ein Kommunikationsplan vor. Die Stadt habe dabei eine andere Wirkung als Firmen, da die Versorgung der Bürger und nicht das Geld eine Rolle spiele, sagte Anemüller. Wichtig sei ihr, bei öffentlichen Einrichtungen aktiv zu werden, damit zum Beispiel alle Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Westenberg sieht das nächste Ziel darin, einen "Hype" zu schaffen. "Man muss jetzt auf vielen Spuren kämpfen", sagte er.

(RP)
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