Brüggen Rumänen lernen das Grenzland kennen

Brüggen · Den Austausch zwischen Gesamtschule Bracht und der Partnerschule "Scoala Generale Nr. 4" im rumänischen Sibiu nutzten 20 Jugendliche, um sich ein Bild von deutschen Gewohnheiten und Eigenarten zu machen

 Die deutschen und rumänischen Schüler arbeiteten während des Schüleraustausches an vielen unterschiedlichen Projekten gemeinsam - unter anderem entstand diese Partner-Collage im Rahmen des Kunstprojektes.

Die deutschen und rumänischen Schüler arbeiteten während des Schüleraustausches an vielen unterschiedlichen Projekten gemeinsam - unter anderem entstand diese Partner-Collage im Rahmen des Kunstprojektes.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Sibiu ist der rumänische Name von Hermannstadt in der Nähe der Südkarpaten. Sie war ein wichtiges Zentrum der in der Region lebenden Siebenbürger Sachsen. Die deutsche Sprache ist dort immer noch in vielen Bereichen präsent, auch wenn es nur noch wenige Deutschstämmige in Sibiu gibt. Kontakte nach Deutschland werden dennoch gepflegt, bereits seit 1994 besteht der Schüleraustausch der "Scoala Generale Nr. 4" mit der Brüggener Gesamtschule. Nun besuchten 20 rumänische Schüler die Partnerschule in Bracht.

Die sechsten und siebten Klassen der beiden Schulen erlebten bei dem Schüleraustausch eine spannende Zeit. Das Programm war nicht nur gespickt mit Ausflügen, es blieb auch genug Zeit, das Leben in den Gastfamilien kennenzulernen. Die Besteigung des Kölner Doms, der Aquapark in Oberhausen, der Düsseldorfer Landtag und die Kletterhalle in Dülken wurden ebenso besucht.

Die Brachter hatten sich gut auf den Besuch vorbereitet. Zur Auswahl standen ein Kunst-, ein Musik- und ein Technik-Projekt. Eine Partner-Collage wurde zu einem großen Kunstwerk zusammengefügt, die einen exponierten Platz in der Galerie der Gesamtschule erhält. In der Technikgruppe arbeiteten die Schüler mit Holz und fertigten Modelle an. Aus dem Musikraum erklang "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" von Nena, eine gemischte Karaoke-Schüler-Gruppe trällerte fröhlich mit. Die Projekte präsentierten die Schüler an ihrem Abschiedsabend auch den Eltern. Begleitet wurden die rumänischen Schüler von ihren Lehrern Beatice Voicu und Mihai Trambitas.

"Weil's Spaß macht", und "weil wir gerne einmal nach Rumänien möchten", gaben die deutschen Schüler als Grund für ihre Teilnahme an dem Austauschprojekt an. Außerdem "wollen wir auch etwas erleben und andere Länder kennenlernen", sagten die Brachter Gesamtschüler.

Die rumänischen Schüler wollten vor allem besser Deutsch lernen und Freundschaften schließen. "Unterschiede gibt es nicht viele. Die Schule hier ist größer, in Rumänien ist die Schule schwieriger", fanden sie. In ihrer "Scoala Generale Nr. 4" gebe es mehr Fächer und viel Nachhilfeunterricht. Nach der achten Klasse endet die Schulform, mit einem guten Abschluss können die Rumänen das Lyceum oder eine pädagogische Schule besuchen. Viele haben sich bereits jetzt dafür entschieden, das Abitur zu machen. Das erhöhe die späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Suchen nach einem Studienplatz. Da der Unterricht in Rumänien auch auf Deutsch gehalten wird, gab es in der Austauschwoche wenig Verständigungsprobleme. Deutsch zu lernen, sei sehr schwer, aber damit hätte man einfach bessere Berufsaussichten.

Die Freizeit genossen die Gäste beim Shoppen, in verschiedenen Freizeitparks oder auch in den Niederlanden. Viele Freundschaften sind entstanden, der Kontakt soll über eine eigens dafür eingerichtete Whatsapp-Gruppe weiter gepflegt werden.

Im kommenden Jahr steht der Gegenbesuch der Brachter Schüler in Rumänien an. "Unser Schulleiter Wolfgang Jöres und auch Bürgermeister Frank Gellen haben schon großes Interesse bekundet, dann mitzureisen", freut sich Koordinator Ulrich Siebert.

(bigi)
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