Viersen Ruinen am Rothweg abgerissen

Viersen · Wo die alten Ställe standen, wird ein neues Hochwasser-Rückhaltebecken gebaut

 Das Gebäude am Rothweg in Viersen wurde seit vielen Jahren nicht mehr genutzt.

Das Gebäude am Rothweg in Viersen wurde seit vielen Jahren nicht mehr genutzt.

Foto: Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers

Mehrere marode Gebäude am Rothweg in Viersen sind mitsamt der Fundamente abgerissen. Bereits viele Jahre seien die Ställe nicht mehr genutzt worden, teilt eine Sprecherin des Wasser- und Bodenverbands der Mittleren Niers mit. Dessen Geschäftsführer Christoph Rüber erläutert: "Für den Bau eines neuen Hochwasser-Rückhaltebeckens hat der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers von der Stadt Viersen und privaten Eigentümern in den letzten Jahren mehrere Grundstücke im Überschwemmungsgebiet des Hammer Baches erworben. Dazu gehörte auch die mit alten Stallgebäuden bestandene Fläche."

 Jetzt sind die alten Ställe im Hochwassergebiet des Hammer Bachs abgerissen.

Jetzt sind die alten Ställe im Hochwassergebiet des Hammer Bachs abgerissen.

Foto: Wasser- und Bodenverband

Der Hammer Bach fließt vom Quellgebiet in der Bockerter Heide durch Ober- und Unterbeberich, Hamm und Düpp und mündet nach 6,7 Kilometern südlich der Krefelder Straße in die Niers. Im Laufe der Jahre sei der Hammer Bach in seinem Lauf begradigt und technisch ausgebaut worden, erläutert die Sprecherin des Wasser- und Bodenverbands. "Die Siedlungsgebiete wurden mit der Zeit ebenfalls vergrößert und somit auch die Menge an Niederschlagswasser, die dem Hammer Bach zugeführt wird." Das Gebiet sei hügelig und werde ackerbaulich genutzt - das führe dazu, dass der Wasserstand im Hammer Bach bei Regen schnell steige. Deshalb wird das neue Hochwasser-Rückhaltebecken gebaut. Es solle die in den 1990er-Jahren errichteten fünf Hochwasserrückhaltebecken im Hauptfluss am Hammer Bach und vier Rückhaltebecken an den Nebengewässern ergänzen, erläutert die Sprecherin. Überlegungen hätten zu ersten Entwürfen geführt, die auch die Hochwasserrisiken für die flussabwärts unterhalb des Rothwegs liegenden Flächen deutlich verringern sollen.

Die Grundstücke, die der Verband von Stadt und Privatleuten gekauft hat, lägen im Überschwemmungsgebiet Hammer Bach, sagt Geschäftsführer Rüber. Sie seien daher aus rechtlichen Gründen ohnehin nur bedingt bebaubar. "So ergab sich für den Verband die Möglichkeit, die Hochwassersituation weiter zu entschärfen." Der alte, durch die vorhandene Bebauung stark eingeengte Verlauf des Hammer Baches soll zugunsten eines neuen Gerinnes, das das Becken an seiner tiefsten Stelle durchfließt, aufgegeben werden. "Wir versuchen gleichzeitig, den Hammer Bach auch im weiteren Verlauf bis zum Rückhaltebecken 4 zu renaturieren und wieder offen zu legen, da die vorhandenen langen Verrohrungen hydraulische Engpässe darstellen", erläutert Hans Josef Windbergs, Bereichsleiter Technik beim Wasser- und Bodenverband. "Dazu stehen wir noch in Erwerbsverhandlungen mit weiteren Grundstückseigentümern."

Anwohner sollten nicht besorgt sein, dass der Rothweg oder Parkplätze wegfielen, betont Rüber. "Die Straße und die jetzt zu Parkzwecken verwendeten Flächen gehören der Stadt Viersen und werden nicht in die Planung mit einbezogen."

(RP)
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