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Niederkrüchten Rückbau zugunsten der Natur

Niederkrüchten · Für die Folgenutzung des Flughafens Elmpt liegt nun erstmals ein Konzept vor. Der größte Teil des knapp 900 Hektar großen Geländes bleibt oder wird Natur. Etwa ein Drittel soll gewerblich genutzt werden. Der Golfplatz soll erhalten bleiben.

 Der Plan der Entwicklungsgesellschaft NRW Urban, die die Gemeinde bei der Konversion unterstützt.

Der Plan der Entwicklungsgesellschaft NRW Urban, die die Gemeinde bei der Konversion unterstützt.

Foto: KN

Auf dem Plan sieht alles ganz einfach aus: Sehr viel grün, reichlich blau, drei Tupfer zartrosa und ein Schuss gelb – fertig ist das Entwicklungskonzept. Dabei steht grün für Natur, blau für Gewerbe, rosa für Windenergie und gelb für Photovoltaik. Aber – man ahnt es – hinter der schlichten Farbenlehre verbergen sich enorme Herausforderungen und viele offene Fragen. So wurden Heinz Weifels und Jens Kohnen nicht müde zu betonen, dass es sich um Grobkonzept handelt. Der Projektmanager und der Konzeptentwickler der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW Urban, die die Gemeinde bei der Konversion unterstützt, haben die Quintessenz diverser Sitzungen des vom Rat einberufenen Arbeitskreises Konversion in diese Entwicklungsskizze gegossen.

Es geht um eine Gesamtfläche von 882 Hektar. Knapp ein Drittel davon – 261 Hektar – sollen für Gewerbe und zur Produktion erneuerbarer Energien genutzt werden. Der Rest ist Natur. So bleiben 276 Hektar Wald unangetastet, ebenso 195 Hektar Offenlandbereiche, auf denen sich ökologisch wertvolle Magerrasenflächen und geschützte Tierarten wie Heidelerche, Ziegenmelker oder Zauneidechse angesiedelt haben. 45 Hektar sollen durch Entsiegelung oder Rückbau der Natur zurückgegeben werden. Erhalten werden soll der 79 Hektar große Golfplatz. Eine Option, so Weifels, wäre ein Reiterhof – wenn sich ein Investor findet. 41 Hektar (auf den Start- und Landebahnen) sind für Photovoltaik vorgesehen, 65 Hektar für Windkraft. Unter dem Stichwort "regenerativer Energiepark" hat mit der Re-Energie Niederrhein GmbH aus Nettetal schon vor einiger Zeit ein Investor Interesse angemeldet. Bleibt das wohl schwierigste Teilstück: Das Grobkonzept sieht rund 150 Hektar Gewerbeflächen vor, mit Schwerpunkten auf erneuerbaren Energien, Agrobusiness und Logistik. Schon die schiere Fläche ist enorm. Zum Vergleich: Das Gewerbegebiet Dam ist 33 Hektar groß. Das nächste Problem: Dort, wo sich in einigen Jahren Unternehmen ansiedeln sollen, stehen heute noch 491 Wohnungen, 275 Garagen und diverse Freizeit- und Infrastruktureinrichtungen. Die müssten abgerissen werden. Denn eine Wohnnutzung des nicht besonders hochwertigen Gebäudebestands wollen Politik und Verwaltung auf keinen Fall.

Es dürfte schwierige Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) geben, die die Interessen des Bundes als Eigentümer des Geländes vertritt. Denn Abriss und Neuerschließung sind logischerweise teurer als der Verkauf des Gebäudebestands. Weifels deutete jedoch an, dass die BIMA für das vorliegende Konzept offen ist – wenn es denn für die Gewerbeflächen eine überzeugende Vermarktungsperspektive gibt.

(jo-s)
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