Viersen Rotes Kreuz ehrt den Einsatz der Blutspender in Viersen

Viersen · Insgesamt gab es 37 Auszeichnungen für Menschen, die sich 25 Mal eingebracht haben. Aber: Die Bereitschaft nimmt generell ab, die Zahlen sich rückläufig.

 Jürgen Wessel (l.) hat bereits 175 Mal Blut gespendet, Heinz Dieter Drenker (2.v.l.) 125 Mal. Erika Rohde (r.) hat sich 100 Mal für den guten Zweck pieksen lassen, ebenso Jürgen Stevens (2.v.r.). Der DRK-Ortsvereinvorsitzende Paul Mackes (M.) übergab die Auszeichnungen.

Jürgen Wessel (l.) hat bereits 175 Mal Blut gespendet, Heinz Dieter Drenker (2.v.l.) 125 Mal. Erika Rohde (r.) hat sich 100 Mal für den guten Zweck pieksen lassen, ebenso Jürgen Stevens (2.v.r.). Der DRK-Ortsvereinvorsitzende Paul Mackes (M.) übergab die Auszeichnungen.

Foto: Busch

Die Zahlen fallen zwar, aber dennoch gibt es Bürger, die sich seit Jahren unentgeltlich für andere Menschen einbringen und damit Leben retten. Die Rede ist von den Blutspendern. Der Ortsverein Viersen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) konnte aktuell 37 Blutspender ehren, die sich allesamt mindestens 25 Mal für die Sache eingebracht hatten. "Jeder, der Blut spendet, leistet einen besonderen Beitrag. Sie alle sind ein Teil des starken Teams vom DRK, dafür kann ich nur Danke sagen. Mehr als bemerkenswert ist heute, dass wir jemanden hier haben, der bereits 175 Mal sein Blut abgegeben hat", lobte Ortsvereinvorsitzender Paul Mackes.

Jürgen Wessel erhielt die Ehrenurkunde und -nadel sowie einen Einkaufsgutschein und Geschenk für eben diese hohe Zahl. "Ich habe nicht in Viersen angefangen zu spenden, sondern auf den Philippinen. Ich war bei der Marine, und als unser Schiff vor den Philippinen lag, wurde die gesamte Besatzung gebeten, Blut zu spenden", erinnert sich der 72-Jährige an sein erstes Mal. Das war der Startschuss für einen jahrzehntelangen Einsatz, wobei Wessel regelmäßig sechs Mal im Jahr Blut abgibt.

Es müssen immer 56 Tage zwischen den einzelnen Spenden liegen: Mehr als sechs Mal geht nicht. Frauen dürfen sogar nur vier Mal spenden. "Daher habe ich auch noch nicht so oft gespendet, wie mein Mann. Aber in diesem Jahr schaffe ich die 150 auch", verrät Ilka Wessel. Sie wurde damals einfach von den Arbeitskollegen mit zu einem DRK-Termin genommen und ist seitdem dabei geblieben.

Beide wollen anderen Menschen mit ihrem Einsatz helfen. "Zudem ist es für uns persönlich auch eine kostenlose Blutuntersuchung. Wenn etwas nicht stimmt, erfährt man es sofort", sagt Jürgen Wessel, der nicht nur bei den Viersener Terminen vor Ort ist, sondern öfters auch einmal weiter fährt, damit er seine sechs Mal in den vorgegebenen Abständen erreichen kann.

Auf 100 Blutspenden hat es indes schon Erika Rohde gebracht. "Als ich die 50 voll hatte, wollte ich eigentlich aufhören. Dann hatte meine Mutter eine schwere Operation und benötigte Blut. Was sie innerhalb zwei Tagen brauchte, war das, was ich innerhalb eines Jahres spenden durfte. Das machte mir deutlich, wie wichtig es ist, weiter zu spenden", berichtet die 70-Jährige, die im Laufe der Zeit etliche weitere Bürger zur Blutspende motivierte. Der kleine Pieks macht ihr dabei nichts aus.

Waren es im Jahr 2014 noch 1612 Bürger, die zur Blutspende beim DRK-Ortsverein Viersen gingen, so sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 1444 Menschen. 81 davon waren Erstspender. 2014 kamen dagegen 124 Bürger zum ersten Mal zu einem der damals noch 20 Termine. 2015 wurden es zwei Termine weniger, da der Blutspendedienst, der die Aktionen vor Ort durchführt, aufgrund der stark zurückgehenden Besucherzahlen entschied, zwei Termine in der Viersener Kreisverwaltung zu streichen. Der Aufwand eines Einsatzes stand in keinem Verhältnis mehr zu den Spenderzahlen. "Wir hoffen aber, dass sich der Trend in diesem Jahr ändert und wir wieder mehr Menschen motivieren können, ihr Blut zu spenden", sagt Erika Geppert vom DRK-Ortsverein Viersen.

(tref)
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