Viersen Rotes Kreuz berät jetzt auch in Viersen

Viersen · Die Ambulanten Dienste des DRK im Kreis Viersen haben an der Hauptstraße 133 ein Beratungsbüro eröffnet. Familien, pflegende Angehörige und Senioren können sich dort über Hilfen im Alltag informieren

 Feierten die Eröffnung (v.l.): Angela Horsten, Ulrike Leder, Ingrid Wimmers, Susanne Gilbert-Hoeren (Ambulante Dienste), Christiane Schlieper (Vize-Präsidentin DRK-Landesverband Nordrhein), Heike Bols (Ambulante Dienste), Sabine Anemüller und Marianne Thomas (Ambulante Dienste).

Feierten die Eröffnung (v.l.): Angela Horsten, Ulrike Leder, Ingrid Wimmers, Susanne Gilbert-Hoeren (Ambulante Dienste), Christiane Schlieper (Vize-Präsidentin DRK-Landesverband Nordrhein), Heike Bols (Ambulante Dienste), Sabine Anemüller und Marianne Thomas (Ambulante Dienste).

Foto: Fischer

Sie betreuen Kinder, pflegen Senioren, waschen Wäsche oder sind einfach nur mal für eine Stunde da: "Wir haben im Monat fast 10.000 Hausbesuche", sagt Ulrike Leder, Leiterin der Ambulanten Dienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis Viersen. Bisher hat ihr Team von den drei Beratungsbüros in Bracht, Willich und Anrath aus alle Aufgaben koordiniert. Ab sofort haben die Ambulanten Dienste ein viertes Beratungsbüro: an der Hauptstraße 133 in Viersen. Von dort aus sollen künftig der Familien- und Seniorenservice, der Hausnotruf und der ehrenamtliche Besuchsdienst für den Kreis gesteuert werden. Wer Unterstützung sucht, kann sich in den neu eingerichteten Räumen beraten lassen oder telefonisch einen Termin für einen Hausbesuch vereinbaren.

Seit 14 Jahren arbeitet Ulrike Leder bei den Ambulanten Diensten, die der DRK Nordrhein Soziale Dienste gGmbH angehören. "Wir haben mit acht Mitarbeitern und 60 Kunden angefangen", erzählt sie. "Jetzt versorgen wir mit 100 Mitarbeitern im Bereich Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung rund 650 Kunden. Das sind natürlich ganz andere Herausforderungen." Vor allem der Familien- und Seniorenservice sei gewachsen. "Wir können uns seit einer Änderung im Pflegegesetz im vergangenen Jahr vor Anfragen kaum retten", ergänzt Ingrid Wimmers, die den Fachbereich - ab sofort vom neuen Büro an der Hauptstraße aus - leitet. Nach Paragraf 45 haben Pflegebedürftige in häuslicher Pflege seit 2017 Anspruch auf bis zu 125 Euro für Leistungen, die sie entlasten - also zum Beispiel Bügeln oder Wäsche waschen.

Vor zwei Jahren sei die Idee entstanden, ein Beratungsbüro in Viersen aufzubauen, sagt Leder. Doch es habe lange gedauert, passende Räume zu finden. "Hier ist jetzt alles so hell und schön." Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) hieß Leder und ihr Team bei der offiziellen Eröffnung in Viersen willkommen: "Ich glaube, dass Sie hier sehr gut aufgehoben sind und einen guten Ausgangspunkt haben." Die Arbeit der Ambulanten Dienste sei wichtig, unter anderem im Kampf gegen Vereinsamung im Alter. "Es gibt mehr einsame Menschen als man denkt", bekräftigt Leder. Mit dem ehrenamtlichen Besuchsdienst werde gegengesteuert: "Wir sind sehr froh, dass wir von so vielen Menschen ehrenamtlich unterstützt werden, die für ein Dankeschön bereit sind, ein wenig ihrer knappen Zeit zu verschenken."

Den Besuchsdienst koordiniert Susanne Gilbert-Hoeren ab sofort von Viersen aus. "Derzeit haben wir im Kreis Viersen 26 Ehrenamtler, jeder betreut einen Kunden eine Stunde pro Woche", sagt sie. Der Bedarf sei aber höher, zudem schwanke die Zahl der Ehrenamtler. Deshalb sucht Gilbert-Hoeren immer nach neuen Helfern. Sie können sich bei ihr im neuen Büro ebenso melden wie Senioren, die den Besuchsdienst nutzen möchten.

(RP)
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