Niederkrüchten Rewe will im Elmpter Heineland bauen

Niederkrüchten · In die Diskussion um die Ansiedlung eines Vollsortiment-Supermarkts in Elmpt kommt Bewegung. Während Edeka an der Mönchengladbacher Straße bauen möchte, will Rewe ins Heineland und bittet um erneute Standort-Prüfung.

 An der Overhetfelder Straße möchte Rewe einen Supermarkt mit etwa 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche und mindestens 80 Stellplätzen bauen. Er solle als "Green Building" errichtet werden. So könnte der Markt einmal aussehen.

An der Overhetfelder Straße möchte Rewe einen Supermarkt mit etwa 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche und mindestens 80 Stellplätzen bauen. Er solle als "Green Building" errichtet werden. So könnte der Markt einmal aussehen.

Foto: Rewe Group

Gerade erst ist die erneute Offenlegung der Pläne für den Flächennutzungs- und Bebauungsplan "Elm 119 - Vollsortimenter Mönchengladbacher Straße" zu Ende gegangen. Bis zum 27. Mai konnten die Bürger ihre Bedenken und Anregungen zu Papier bringen. An der Mönchengladbacher Straße, in der Kurve hinter der Imbiss-Bude, soll ein Vollsortimenter gebaut werden. Die Gemeinde verhandelt darüber seit geraumer Zeit mit der Firma Edeka.

Zwischenzeitlich war bekannt geworden, dass sich auch Rewe für die Ansiedlung eines Vollsortimenters in Elmpt interessiert. Jetzt favorisiert Rewe einen neuen Standort: das Heineland. Das Gebiet liegt an der Overhetfelder Straße, in der Nähe von Feuerwehr und DRK-Kindertageseinrichtung. Das teilte das Unternehmen dem Bürgermeister und auch Politikern in einem Schreiben vom 27. Mai mit.

Der Standort sei "marktfähig und nachhaltig" - und man wolle von einem Investor hier ein "Green Building" errichten lassen. Dieses werde auch mit zumindest einem ortsansässigen Unternehmen geschehen. 40 bis 50 Mitarbeitern solle der neue Markt Arbeit geben. Die Voraussetzungen seien, dass das Baurecht geschaffen werde, dass es zu einem mindestens 15 Jahre dauernden Vertrag mit dem Investor komme - und dass die Gemeinde zusichere, dass in Elmpt und Dam kein weiterer großflächiger Lebensmittelbetrieb angesiedelt werde.

Rewe hat eine Studie anfertigen lassen, was den Einzugsbereich des Marktes angehe. Nach den dort genannten Zahlen sei das Heineland ein deutlich besserer Standort als die Mönchengladbacher Straße. Denn wenn man am Standort im Heineland einen Radius von einem Kilometer schlage, der als fußläufig zu bewältigen gilt, dann erreiche man mehr als 1800 Haushalte mit fast 4200 Bewohnern. An der Mönchengladbacher Straße lägen nach dieser Studie nur gut 900 Haushalte mit knapp 2000 Menschen in einem gleich großen Radius. Auch die im regionalen Einzelhandelskonzept des Kreises und im Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Gemeinde Niederkrüchten von 2014 geforderten Bedingungen wie eine Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (sprich: eine Bushaltestelle), eine fußläufige Anbindung an ein Wohngebiet und die Lage im allgemeinen Siedlungsgebiet seien erfüllt. In dem Zentrenkonzept stehe auch die Forderung nach mindestens 3000 Einwohnern in einem Ein-Kilometer-Radius um den Markt herum.

In dem Schreiben nimmt Rewe auch Bezug auf die Diskussion um die geplante Ansiedlung eines Markts an der Mönchengladbacher Straße - der Standort im Landschaftsschutzgebiet war in den vergangenen Monaten immer wieder kritisiert worden. So heißt es in dem Schreiben von Rewe, dass im Gegensatz zum Peripherie-Standort an der Mönchengladbacher Straße im Heineland keine Grünfläche vernichtet werden müsse, da diese zur Zeit landwirtschaftlich genutzte Fläche bereits jetzt als zu bebauende Fläche vorgesehen sei.

Ein Satz in dem Brief lässt die Politiker aufhorchen: Rewe prüfe zurzeit, ob ein zweiter Vollversorger außer dem Heineland "im Osten der Gemeinde" - gemeint ist wohl Alt-Niederkrüchten - angesiedelt werden könne. Das Ergebnis der Prüfung werde jedoch "maßgeblich davon beeinflusst, welche Entscheidung hinsichtlich des Planstandortes Mönchengladbacher Straße getroffen" werde.

(hah)
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