Viersen Remigiusschule: Eltern tragen zu Park-Chaos bei

Viersen · Die Polizei ist skeptisch, ob die geplanten Kurzzeitparkplätze die Verkehrssituation beruhigen

 Am Portiunkulaweg sollen zusätzliche Stellplätze entstehen.

Am Portiunkulaweg sollen zusätzliche Stellplätze entstehen.

Foto: Busch

Neun zusätzliche Plätze für Kurzzeitparker möchte die Stadt Viersen innerhalb der kommenden zwei Wochen vor der Remigiusschule am Portiunkulaweg ausweisen. Das soll helfen, die Verkehrsprobleme während der Bring- und Abholzeiten der Schüler einzudämmen. "Die Situation ist chaotisch", sagt Achim Braun von der Direktion Verkehr der Polizei Viersen. Doch die Eltern könnten auch dazu beitragen, sie zu entschärfen, betont er.

Vom zuständigen Bezirksbeamten wisse er, dieser fühle sich "wie Don Quijote" im Kampf gegen Windmühlen, sagt Braun. "Natürlich können wir verstehen, dass Eltern die größtmögliche Sicherheit für ihre Kinder wollen." Sie möchten ihren Nachwuchs so nah wie möglich vor dem Schuleingang aussteigen lassen, deshalb halten sie dort wenn nötig auch mal mitten auf der Straße. Aber nicht nur kurz, berichtet Braun: "Es gibt Eltern, die da länger stehen bleiben, aussteigen und sich noch miteinander unterhalten." Das verstärke die Probleme natürlich. Fraglich sei außerdem, ob wirklich alle diese Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen müssten. Wer in der Nähe wohne, könne sein Kind zum Beispiel auch zu Fuß zur Schule begleiten.

Braun kann nachvollziehen, dass viele Eltern ihren Nachwuchs nicht mit den Rädern zur Schule schicken - aus Angst vor Verkehrsunfällen. Aber: "Bei den Eltern muss auch die Bereitschaft da sein, ihrem Kind mehr zuzutrauen im Straßenverkehr." Unter anderem bei der Verkehrserziehung der Polizei, die an Schulen angeboten wird, lernten die Kinder angemessenes Verhalten.

Rund um die Remigiusschule sei die Lage auch chaotisch, "weil alles so beengt ist". Das gelte ebenso für die nahegelegene Körnerschule. "Der Parkbedarf der Anwohner ist groß, es gibt zu wenige Freiflächen." Es fehle auch die Möglichkeit, im Umfeld eine Art "Sammelstelle" einzurichten, an der die Eltern parken und von dort zu Fuß mit den Kindern zur Schule gehen - oder sie dort mittags abholen und wieder zur Sammelstelle mitnehmen. An anderen Schulen gebe es solche "Elternhaltestellen".

Der zuständige Bezirksbeamte ist skeptisch, ob die neuen neun Kurzzeitparkplätze die angespannte Verkehrslage stark verbessern werden. "Die Situation als solche ist ein Problem, das wir sicher nicht ganz in den Griff bekommen werden", sagt Braun. Ähnliche Probleme gebe es schließlich auch an vielen anderen Schulen.

(RP)
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