Viersen Publikumsmagnet "Watt jeht"

Viersen · Tolle Live-Acts, volle Kneipen und ein breites musikalisches Spektrum der auftretenden Bands. Das Viersener Kneipenfest "Watt Jeht" konnte auch in seiner siebten Auflage die Massen mobilisieren.

Wussten Sie schon, dass Paul McCartney mal in Arnheim eine Mundharmonika geklaut hat? Und zwar just das Instrument, auf dem er später das berühmte Intro zur allerersten Beatles-Single "Love Me Do" spielte. Das behauptet zumindest die holländische Coverband The Rolling Beatles, der es, laut Bühnenansage, sogar gelang, das historische Stück wieder zurück zu entwenden. Stolz präsentierte das Quartett die vermeintliche Reliquie bei ihrem umjubelten Auftritt im "Gambrinus" an der Hauptstraße. Lennon/McCartney-und Jagger/Richards- Coverversionen im munteren Wechsel, das kam an beim feierfreudigen Ü-40-Publikum im Restaurant.

Premiere im Komplett

Beim Mexikaner an der Großen Bruchstraße ging derweil eine zünftige Tex-Mex-Rockabilly-Surfpunk-Sause über die Bühne. "The C-Types" aus Franfurt begeisterten mit präzise getimten, tanzbaren Rock'n'Roll-Nummern von Uptempo bis chillig sowie mit einem Keyboarder, der im lässigen Wechsel auch noch Bass und Trompete spielte. Im Komplett gab es mit Transmitter eine Premiere beim "Watt Jeht". Erstmals war mit dem Hannoveraner Trio das Genre Elektro beim Kneipenfest vertreten. Ein Wagnis, das sich lohnen sollte: Zu vorgerückter Stunde platzte das Lokal fast aus allen Nähten – wie auch die anderen teilnehmenden Gaststätten des Abends.

Während drinnen die "intergalaktischen Liebesbotschafter" Die Rakede zum Tanz aufspielten, hatten sich vor dem Mokka im Stadthaus am Rathausmarkt einige Grüppchen junger Leute zum Rauchen und Klönen versammelt. Die 18-jährige Viersenerin Laura Metz und ihre Freundin Anna waren sich einig: "Es ist schön, wenn in Viersen auch mal was los ist. Wir jungen Leute wünschen uns mehr solcher Aktionen wie das Kneipenfest." Der 22-jährige Jonas Münnich aus dem Rahser pflichtete den jungen Frauen bei: "Hier in Viersen gibt es so wenig für junge Leute, da ist das Watt Jeht ein echtes Highlight."

Die "Metal-Fraktion" kam im Elenis an der Remigiusstraße auf ihre Kosten. Dort lieferten Sturch einen spektakulären Auftritt ab. Da ging es "über Tische und Bänke", der Schweiß floss in Strömen. Bis in die hinterste Ecke der Biker-Kneipe standen die Rockfreunde dicht gedrängt und feuerten die Musiker an. Die revanchierten sich mit einer energiegeladenen Metal-Show mit vollem Körpereinsatz und hohem Unterhaltungswert.

Ob klassischer Bluesrock im Central am Remigiusplatz mit der schwedischen Band The Soul Shake Express oder der begeistert gefeierte Auftritt der Freiburger Ska-Kapelle Blue Babies im Café Extrablatt – bei seiner siebten Auflage konnte das Viersener Kneipenfest "Watt Jeht" einmal mehr die Massen mobilisieren. Und das Generationen übergreifend: Von 16 bis 60 – die Altersspanne der Besucher war ebenso groß wie die stilistische Bandbreite der auftretenden Bands.

(RP)
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