Übungsgelände in Willich Polizist erleidet bei Einsatztraining Bauchschuss

Willich · Bei einem Einsatztraining der Polizei auf einem Übungsgelände in Willich ist ein Schießtrainer lebensgefährlich verletzt worden. "Der Beamte wurde von einem Neun-Millimeter-Projektil in den Torso getroffen und hat eine schwere Verwundung erlitten", erklärte der Krefelder Oberstaatsanwalt Axel Stahl. Ein anderer Schießtrainer habe den Schuss abgegeben.

 Unfall bei einer Schießübung der Polizei.

Unfall bei einer Schießübung der Polizei.

Foto: dpa, frg fpt

Die Staatsanwaltschaft geht nach derzeitigem Stand der Ermittlungen von einem Unfall aus. Der Vorfall ereignete sich bereits am 20. September, wurde von den Behörden aber nicht öffentlich gemacht."Mittlerweile befindet sich der betroffene Beamte außer Lebensgefahr", berichtete der Oberstaatsanwalt gestern. Die Schussabgabe habe sich vor Beginn des eigentlichen Trainings ereignet. Die Teilnehmer verständigten den Notarzt, im Krankenhaus wurde der Polizist notoperiert.

Bei einem Einsatztraining handelt es sich um ein Prüfungsfach bei deutschen Polizeibehörden, in dem theoretisch erlernte Inhalte in die Praxis umgesetzt werden. Dabei werden eigentlich nur wirkungslose Attrappen eingesetzt, um keine Kollegen zu verletzen. Dies war bei der Übung in Willich augenscheinlich anders. "Der Schuss wurde aus einer Dienstpistole abgegeben", bestätigte Stahl. Wieso eine scharfe Waffe beim Training zum Einsatz kam, sollen die weiteren Ermittlungen klären. "Wegen des Gesundheitszustandes sind wir noch nicht an den Geschädigten herangetreten", so Stahl; auch der 36-jährige Schütze wurde noch nicht vernommen.

Bei den Einsatztrainern — immer zwei leiten ein Training gemeinsam — handelt es sich in der Regel um erfahrene Beamte. Laut einem Runderlass des Innenministers dürfen nur Polizisten mit mindestens fünf Jahren Diensterfahrung die Einsatztrainings in Nordrhein-Westfalen leiten.

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