Viersen Politik sagt "Tretminen" den Kampf an

Viersen · Hundehinterlassenschaften sorgen immer wieder für Ärger. Ein Antrag der CDU lässt die Stadt Viersen aktiv werden.

Viersen: Politik sagt "Tretminen" den Kampf an
Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Die einen nennen sie "Tretminen", die anderen bezeichnen sie als "Würstchen", für viele sind es einfach nur "Sch..haufen". Doch egal, welche Namen die Hinterlassenschaften von Hunden auch bekommen, sie sind und bleiben ein Ärgernis für jeden Straßennutzer.

Genau das nahm die CDU in Viersen zum Anlass, einen Antrag in den Ausschuss für Ordnung und Verkehr einzubringen, in dem die Verwaltung aufgefordert wurde, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie die Verunreinigungen durch Hundekot verringert werden könnten. "Es ist leider so, dass eine Minderheit der Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Tiere nicht eliminiert. Das ist mehr als nur unschön und führt nachvollziehbar zu massiven Beschwerden seitens der Bürger", sagt CDU-Ratsherr Ralf Robertz. "Es ist ein Problem, wie es auch der Vandalismus an öffentlichem und privatem Eigentum darstellt, der ebenfalls von einer Minderheit begangen wird, aber nichtsdestotrotz ins Auge springt. Das wilde Ablegen von Müll fällt auch in diese Kategorie."

Die CDU plädierte im Fall des Hundekots an die ordnungspolitische Verantwortung der Stadt, sich Wege und Mittel einfallen zu lassen, um die Problematik anzugehen. Der Auftrag, den die Verwaltung aus der Ausschusssitzung mitgenommen hat, bekommt nun ein Gesicht. Die Stadt wird in allen Viersener Ortsteilen Hundekottütenspender aufstellen und zwar jeweils dort, wo es die meisten Beschwerden gegeben hat. Es handelt sich dabei um einen Versuch, der auf ein halbes bis dreiviertel Jahr angelegt ist. In dieser Zeit soll geprüft werden, ob es zu einem spürbaren Rückgang der Verunreinigungen kommt.

Nun ist der Versuch nicht der erste dieser Art. Vor rund zehn Jahren startete FürVie ebenfalls eine solche Aktion und hing in Viersen mit entsprechender Genehmigung besagte Tütenspender auf. "Wir haben sie vier oder fünf Jahre betrieben", erinnert sich Hans-Willi Pertenbreiter. Unter anderem führte ein massives Problem zu einem Stopp der Aktion. Aus den Spendern verschwanden die Tüten gleich rollenweise.

Etwas, was Jo Classen vom gleichnamigen Juweliergeschäft an der Hauptstraße in Viersen nur bestätigen kann. Er betreibt nämlich einen der ehemaligen FürVie Tütenspender in Eigenregie. "Ich bestücke ihn regelmäßig auf eigene Kosten und muss auch immer wieder feststellen, dass Personen eine ganze Rolle auf einmal einstecken. Es handelt sich dabei sogar um Leute, die gar keinen Hund haben", berichtet Classen. Sieht er so etwas, spricht er die betreffende Person an, denn schließlich sind die Tüten für den Notfall einer Hundehinterlassenschaft gedacht und sollen nicht in irgendwelchen Schubladen verschwinden oder leer in der Gegend herumliegen. Classen hat sogar schon eine Information mit dem Satz "Hundekottüten bitte einzeln entnehmen" angebracht. Generell kann der Geschäftsmann feststellen, dass der Spender gut angenommen wird und er von vielen Bürgern Lob zu hören bekommt. Haufen müssen nicht sein, lautet der Kommentar von Classen, der selber Hundebesitzer ist und immer Tütchen dabei hat.

Ob die in Kürze von der Stadt angebrachten Hundekottütenspender ausreichen, um das Problem in den Griff zu bekommen, steht in den Sternen. "Ich denke, repressive Kontrollen sind ebenso von Nöten, um das Fehlverhalten von einigen Hundebesitzern effektiv zu unterbinden und das Erscheinungsbild von Viersen, insbesondere der Innenstadt und der Parkanlagen, zu verbessern", meint Robertz.

(tref)
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