Viersen Parzelle 41 wird ein echter Kinder-Garten

Viersen · Vier Kitas kooperieren mit den Kleingärtnern Eichenbrunn. In einer Parzelle können die Kleinen gärtnern. Jetzt setzten sie erste Kartoffeln.

 Kartoffel für Kartoffel setzten die Mädchen und Jungen der Kita Brabanter Straße behutsam in die Erde.

Kartoffel für Kartoffel setzten die Mädchen und Jungen der Kita Brabanter Straße behutsam in die Erde.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Große Aufregung bei den 29 Vier- und Fünf-Jährigen: Sie pflanzen gleich Kartoffeln in der Gartenparzelle Nummer 41 der Kleingärtneranlage Eichenbrunnen. "Blumen habe ich schon gepflanzt, Kartoffeln aber noch nie", sagt Fanny und schaut neugierig auf die Kisten mit vorgekeimten Kartoffeln, die auf einer Schubkarre stehen. Auf dem zukünftigen Kartoffelfeld haben die Vorstandsmitglieder der Kleingartenanlage bereits Furchen gezogen. "In die legen wir jetzt gleich die Kartoffeln rein. Das muss man schön vorsichtig machen, damit die Keime nicht abbrechen. Daraus wachsen die Kartoffeln", erklärt Norbert Wüsten den aufmerksamen Kindern.

Mit den Kleingärtnern hat die Kita Brabanter Straße das Projekt "Lebendiger und bunter Garten" entwickelt. Drei weitere Kitas kamen dazu, nachdem sie über die Leiterrunde der Kitas davon erfahren hatten. "Wir hatten in unserer Anlage eine freie Parzelle. Diese stellen wir zur Verfügung", sagt Wüsten. Das etwas verwilderte Grundstück brachten die Kleingärtner in Ordnung. Rasen wurde eingesät, Wege wurden mit Mulch angelegt und zu den beiden Apfelbäumen, dem Pfirsichbaum und den Beerensträuchern setzten die Gärtner einen Birnenbaum. Zudem schafften sie eine Campingtoilette an.

Zum ersten Pflanztermin sind die Kleinen optimal ausgestattet: Fast alle tragen Buddelhosen und Gummistiefel. Ben (fünf Jahre) hält bereits eine gelbe Schale mit einigen vorgekeimten Kartoffeln in den Händen: "Die haben wir vom Kindergarten mitgebracht." Thuja beginnt. Achtsam legt sie eine Kartoffel in die Furche und drückt sie etwas an, so wie es der Garten-Experte gezeigt hat. "Was hat die Kartoffel für große Fühler", sagt Finja überrascht, als sie an der Reihe ist. Ole entpuppt sich als Kartoffelkönig. Immer holt er neue Kartoffeln, legt sie mit Begeisterung in eine Reihe, akribisch auf den richtigen Abstand von Kartoffel zu Kartoffel bedacht.

Aufmerksam verfolgen die Mädchen und Jungen, wie Wüsten ihre Erdäpfel mit Erde bedeckt. "Ich bin gespannt, ob sie auch wirklich wachsen", sagt Anna. Das werden alle 29 Kinder erleben. Sie gehören jetzt zu den Garten-Arbeitsgemeinschaften der vier städtischen Kitas, die mit den Kleingärtnern kooperieren. "Wir hatten bereits einige Einzelprojekte mit Kitas in der Umgebung", erzählt Norbert Wüsten. Als Beispiele nennt er einen Bienennachmittag und einige Stunden, in denen man im Garten geerntet habe. Projekte, die gut ankamen. In der Kita Brabanter Straße wuchs der Wunsch, die Zusammenarbeit zu vertiefen. "Wir sind eine anerkannte Bewegungskita mit Pluspunkt Ernährung. Wir wollten den Part Ernährung um den Bereich Garten erweitern und haben den Kleingärtnervorstand angesprochen", sagt Leiterin Gabi Ueberschär.

Geplant sind der Bau eines überdachten Freisitzes und die Einfassung der Beete. Möglich macht dies eine Spende in Höhe von 1100 Euro der Volksbank Viersen. "Kinder und Natur sind wichtige Themen, die wir gerne fördern", so Geschäftsstellenleiter Günter Neumann.

(tref)
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