Niederkrüchten Ohne "Tenne" gäbe es kein Vereinsleben

Niederkrüchten · Eine besondere Gaststätte feiert Jubiläum: Die "Tenne" in Dam-Birth wird 25 Jahre jung. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Dorf-Kneipe - und doch längst mehr als das. Als Zentrum des Dorflebens ist sie bis heute unverzichtbar.

 Seit April 2012 ist Herbert Meeßen der Tennenwirt in der Traditionskneipe, die am Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen in Dam-Birth feiert.

Seit April 2012 ist Herbert Meeßen der Tennenwirt in der Traditionskneipe, die am Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen in Dam-Birth feiert.

Foto: Busch

Was vor einem Vierteljahrhundert als Schnapsidee begann, ist längst eine Institution: Die Dorfkneipe "Zur Tenne" feiert am 28. und 29. November ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Tenne ist keine Kneipe wie jede andere. Sie ist das Produkt dörflichen Pioniergeists. Denn als in Dam-Birth 1983 die letzte Kneipe dicht machte und das Dorf- und Vereinsleben buchstäblich auszutrocknen drohte, taten sich die Dörfler kurzerhand zusammen und gründeten ihre eigene Kneipe. Landwirt Willi Klaps verpachtete eine Scheune an der Annastraße. Der im Mai 1989 gegründete Tennenverein koordinierte die Bau- und Umbauarbeiten. Fünf Monate und ungezählte freiwillige Arbeitsstunden später eröffnete die neue Kneipe. 105 000 Mark steuerte das Land für die Umbauten bei, 60 000 Mark die Gemeinde. 26 000 Mark sammelte der Tennenverein ein.

Sieben Wirte oder Wirtspaare haben in der Tenne bisher am Zapfhahn gestanden: Margret und Peter Wolters (1989-1990), Magdalene und Helmut Klaps (1991-1996), Dorothee und Dieter Rütten (1997-1999), Gabi und Werner Plücken (2000-2003), Renate und Reiner Rackow (2004-2006), Elisabeth und Andreas Bauma (2007-2012). Seit April 2012 ist Herbert Meeßen der Tennenwirt. Für ihn ist die Tenne bis heute im besten Sinne eine Dorfkneipe - und doch längst mehr als das: "Wir sind offen für jedermann", sagt Meeßen, der viel Herzblut mitbringt. In der Tenne halten die Dorfvereine ihre Versammlungen ab, hier finden Hochzeiten, Kinderkommunionfeiern und Karnevalspartys statt, hier kehren Radler auf ein Bier ein. Und als passionierter Reiter bietet Meeßen inzwischen auch Planwagenfahrten an, die sehr beliebt sind.

Die Tenne öffnet täglich ab 17 Uhr (Bundesliga-Samstage ab 15 Uhr), sonn- und feiertags ab 10 Uhr. Montags ist Ruhetag. Zum gepflegten Bier bekommt der Gast in der Tenne auch einen gepflegten Happen zu essen. Als Restaurant sieht er sein Lokal nicht, sagt Meeßen: "Die Tenne ist eine Kneipe, in der man gut essen kann." Rumpsteak, Schnitzel, Currywurst, Bratkartoffeln wie bei Oma, frische hausgemachte Frikadellen und frischer hausgemachter Kartoffelsalat stehen zum Beispiel auf der Karte. Und Donnerstag ist Hähnchentag. Unterstützt von Gabi Plücken, dem guten Geist der Tenne, meistert Meeßen den Spagat zwischen Küche und Zapfhahn souverän. Und da die Tenne auch eine "Sky Sportsbar" ist, kommen Fußballfans auf ihre Kosten.

Meeßen ist inzwischen 68 Jahre alt. In Ruhestand zu gehen und auf der anderen Seite der Theke zu stehen, ist für ihn kein verlockender Gedanke: "Solange ich gesund bin, mache ich weiter. Ich bin kein Mann für die Rente", lacht Meeßen. Die Gäste freut's. Denn die Kneipe ist für das Dorf ungeheuer wichtig, weiß Hermann Meyer, Ehrenvorsitzender des Tennenvereins: "Wenn wir die Tenne nicht hätten, wäre das Vereinsleben längst platt."

www.kneipezurtenne.de

(jo-s)
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